The Pighounds   Phat Pig Phace (VÖ 18.11.2022 / Noisolution)

Beim ersten Hören des Albums der ruhrpöttischen Schweinehunde grüble ich ab dem Refrain von "Big Ben", dem zweiten Stück auf Phat Pig Phace, an welch wohlbekannte Stimme mich dieses markante Timbre in der Stimme bloß erinnert. Außerdem kann ich bereits vom ultrafetten Opener an, dem "Fish Song", kaum glauben, dass das wirklich nur eine Gitarre ist. Oder wächst da hydramäßig mit jedem geschlagenen Akkord eine nach...?

Dabei ist das Zweitwerk der Pighounds gar keine Platte zum viel Nachdenken oder gar grübeln. Mit dem immens mächtigen, sofort ins Ohr stürmenden Sound und viel mitwipp-animierendem Groove, tritt die Musik direkt in die Sitzhöcker. Unfassbar! Nur eine Gitarre? Nur zwei Leute? Beim letzten Träck, "Under Water", fällt es mir endlich ein: Es ist die Stimme von Adam Stephens, Sänger der beiden Kalifornier Two Gallants, dem die markigen Kehlentöne des Pighounds-Sängers so sehr verwandt klingen. Durchaus denkbar, dass sich The Pighounds ordentlich von den amerikanischen Hausfreunden haben inspirieren lassen. Nur sind die Dortmunder im Sound ungleich viel phätter, als die deutlich mehr dem Folk-Rock zugeneigten Hausfreunde aus San Francisco und erweitern sehr schön den Reigen der Duo-Bänds.

Wie gut, dass "Stone" zum Schluss der A-Seite kurz durchatmen lässt, ehe die B-Seite mit Verstärkung von Daily Thompson-Sängerin Mercedes „Mephi“ Lalakakis auftaktet. Obwohl dieses Party-Stück für mich mit seinem hymnischen Charakter sogar der schwächste Song der Platte ist...; dennoch: Auf der zweiten Albumhälfte wirds fortan deutlich dreckiger als auf der ersten. Die Gitarren - äh, die in der Tat eine Gitarre - fuzzt und fusselt noch etwas mehr als bisher, die Songs gewinnen an Komplexität, die eigene Handschrift prägt die Stücke zunehmend. Bei "WOW Or The Orange Sofa" sind neuerliche Referenzen hörbar - nun zu System Of A Down. Ja, WOW!!

Ob das nun Zufall ist oder beabsichtigtes Zitieren der Genannten, entzieht sich natürlich vollständig meiner Kenntnis und spielt auch keine Rolle. Fast jeder Song auf Phat Pig Phace tritt auf so kräftige Weise in den Hintern, dass es eine wahre Pracht ist; allein der dichte Sound sorgt schon durchweg für einen ganz speziellen Charme. Sehr geil, dieses Album, das ich kurz beschreiben würde mit filthy dirty Schweinerock mit punky Garage-Attitüde, astrein gespielt und as fät as phat can be!!

30.11.22

P. S.: Leider gibts keine Website zum Reinhören oder so, daher für Nichtverweigerer*innen des Gesichtsbuchs hier ein Link, ansonsten juhtjuub da  oder dort - enJOY!!

Achso - oder besser noch: Album kaufen!! Das hab ich schon zwei Wochen auf'm Plan und werde es sicherlich noch tun...

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