The Blue Van                                19.03.10 Freiburg, Swamp

 

Nicht immer sind Namen Schall und Rauch. Gelegentlich können Namen oder Benennungen auch Hinweise auf charakterliche Eigenschaften bedeuten. Doch bei weitem nicht immer, werden solche auf Anhieb klar. Nimmt man zum Beispiel eine Bänd, die sich den Namen "Der blaue Wagen" gegeben hat, dann entlockt einem dies zunächst keinerlei Assoziation auf Ungewöhnlichkeit. Erfährt man dazu aber, dass im Herkunftsland eben dieser Kapelle sehr verwirrte Menschen mittels solch blauem Wagen in entsprechende Anstalten geleitet werden, klingt dies schon wieder ganz anders...

Die Vorbänd hatten wir mal wieder aufgrund Hungereskapaden versäumt, bei Betreten der mit ca. 40 Menschen gut gefüllten Lokalität standen The Blue Van bereits in den Startlöchern zu ihrem Auftritt. Und von den ersten Takten an sollte auf wie vor der Bühne ziemlich viel Bewegung im Raum sein, was bestimmt nicht nur den vielen Aufforderungen - überwiegend vom Bassisten des Quartetts - geschuldet war, sondern schlicht am sehr groovigen Sound lag. Zeitweise gebärdeten sich die Musiker in der Tat so wild, dass man den Eindruck hätte gewinnen können, sie könnten wirklich in Gefahr sein, von oben genanntem Wägelchen abgeholt zu werden.

Dieser unbändige Aktionsdrang machte dem Beobachter denn auch erstmal ziemlichen Spaß, auch wenn mir zu häufige Einladungen zum Mitklatschen - zumal bereits vom zweiten Stück an - nicht weniger als ein kleines Greuel sind. Musikalisch hörte man sehr deutliche Einflüsse der Sechziger wie Siebziger Jahre, garagige Gitarren, getriebene Keyboards im Fender-Rhodes-Kittel, wuchtig groovender Bass und ein Schlagzeug wie ein Feuerwerk legten dem Gesang einen fetten Teppich zu Füßen. Erinnerten die Songs in der etwa ersten Hälfte des Konzerts mit häufig gefällig melodiösen Refrains und vielen uuhhs und aaahs noch stark an so manch andere in den letzten Jahren sehr angesagte Bänd, konnte mir die zweite Hälfte zunehmend besser gefallen. Hier gabs erdigere Rock-Stücke, die gerne über Jäms in reinem Lärm endeten, durchwürzt mit Passagen, welche in Spuren auch mal an Led Zeppelin oder Deep Purple erinnerten. Nicht zuletzt lugte gar der Blues aus mancher Ecke hervor. Eine sehr geile Mischung dies.

Nach etwa 80 Minuten ging der sehr unterhaltsame Auftritt der Dänen mit einer letzten, von den begeisterten Anwesenden lauthals geforderten Zugabe zu Ende. Wie das Dargebotene auf CD oder Platte klingen mag, ist mir hierbei ziemlich schnuppe. Den Besuch eines Live-Auftritts kann ich jedoch besten Gewissens nahelegen!!

 

20.03.10

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