SOUND OF SMOKE & COLTAINE  28.09.24 Freiburg, ArTik

 

Ursprünglich waren drei Bänds für den Samstagabend im ArTik angekündigt, von denen eine jedoch absagen musste. Sonderlich traurig über den Ausfall war ich nicht – obschon ich dem erkrankten Bändmitglied herzlichst beste Genesung wünsche!! –, denn mir reichen zwei Bänds bei Indoorveranstaltungen vollkommen. Mehr ist einfach Reizüberflutung. Und die, denen mein vorderstes Interesse galt, waren ja eh da…

SOUND OF SMOKE standen als erste des gitarrenlastigen Doppelpacks auf der Bühne und glitten gemächlich mit einem sphärischen Stück in ihr Set, ehe sie „Ocean Drive“, meinen Lieblingssong, folgen ließen, der mir wie jedes Mal viel zu kurz war!! Danach gings weiter mit einem neuen, laut Ansage bislang erst ein Mal live gespielten Stück, worüber Sängerin Isabel, charmant wie immer, ihre Nervosität kundtat. Hier wurde das zuvor angezogene Tempo schon wieder rausgenommen. Der Song wirkte, wie der Opener und ein später noch zu hörendes neues Stück, etwas sperriger, als die meisten der mir bekannten Songs der Bänd. Wenn ich es richtig erinnere, trägt eins der neuen Stücke den Titel „New Direction“ – was durchaus ein Hinweis auf aktuelle musikalische Entwicklungen des Rauchsounds sein könnte. Aber das ist lediglich Spekulation meinerseits…

Im Set besonders herausragend fand ich, nebst erwähntem Favoriten, noch „Phases“, außerdem so manch psychedelische Passagen. Leider aber komme ich nicht um die Feststellung herum, dass ich die Bänd auf der Bühne insgesamt schon deutlich stärker, kraftvoller und mitreißender erlebt habe. Ob das auch daran lag, dass sie alle ein wenig am kränkeln sind, wie die Frontfrau vor der Zugabe kundtat? Oder gar an zusätzlicher Nervosität wegen der neuen Songs? Wie auch immer, es war dennoch ein solider Auftritt des Quartetts, mit tiefen und gänsehautaffinen Momenten, auch wenn mir das vorwärtsgehende Rocken und die satten Wände aus steintrockenem Gitarrensound, wofür SOUND OF SMOKE für mich eigentlich stehen, ein wenig zu kurz im knapp über einstündigen Set kamen…

Nach ausgedehnter Pause samt eingebautem Soundcheck spielten COLTAINE bereits seit ein paar Minuten, als ich den Saal wieder betrat – angereichert mit ausgiebigem Pausengeplausche über unnützes Wissen, Retro-Zigarettenspitzen, mögliche Kleidungsstile auf Konzerten und psychische Quantensprünge. Zunächst hörte ich, bereits von draußen, vor allem Growling zu doomig schwerem, maximal tiefer gelegten Gitarrensound.

Bald wechselte die Sängerin, die die Verzweiflung der Doom-Welt in gesangsfreien Passagen eindrucksvoll theatralisch zu zelebrieren pflegte, in Spoken Word; im Lauf des Sets kam es häufig auch zu klassischem und rockigem Einsetzen ihrer Stimme. Die besten COLTAINE-Momente waren für mich die behäbig geführten Soundwälle, die phasenweise von Bass und Gitarre, gesteuert von druckvollem Schlagzeug durch den Raum gewälzt wurden. Oder als der Drummer des Quartetts an eine zweite Gitarre wechselte und kleine Reminiszensen an Drone-Versionen des ansonsten vorherrschenden Düster-Metal-Doomsounds zelebriert wurden. Klangteppiche, in die man sich gerne hineinfallen ließ…

Zu meiner Überraschung verabschiedete sich die Bänd bereits nach einer guten dreiviertel Stunde gar ohne die vom Publikum vereinzelt geforderte Zugabe, so dass sich uns die Frage stellte, ob diesmal der Headliner von einer Nachbänd supportet wurde…?!

Unterm Strich war jedenfalls ein schöner, kurzweiliger Konzertabend in einer dafür prädestinierten Lokalität zu erleben und es darf gehofft werden, der fast schon fortgeschrittene Herbst wartet mit noch mehr solcher Veranstaltungen auf…

30.09.24

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