Sound of Smoke    21.01.23 Freiburg, Jazzhaus

 

Einen guten Monat vor Veröffentlichung ihres zweiten Albums 'Phases' gab die Freiburger Lieblingsbänd Sound of Smoke im hiesigen Jazzhaus ein Pre-Release-Konzert zum Besten. Als Support hatten sie ihre langjährigen Wegbegleiter Lightrain, ein Instrumental-Trio an Gitarre, Bass, Drums und Synthies, ebenfalls aus hiesigen Gefilden, geladen. Ich traf exakt zum letzten Stück der Supporter ein und durfte mir danach von einem durchaus gelungenen Auftritt berichten lassen...

Bald nach Ende des vom Publikum gefeierten Auftritts von Lightrain und nach kurzer Umbaupause starteten Sound of Smoke ihr Set - und hatten die Anwesenden umgehend erobert. Kein Wunder, das Quartett hat sich binnen der letzten drei oder vier Jahre hierzustadt und -umgebung einen nicht eben geringen Bekanntheits- wie Beliebtheitsgrad erspielt, zudem waren offenbar viele persönlich Bekannte im ziemlich vollen Keller zugegen, wie Sängerin Isabelle Bapté vor der letzten Zugabe bei ihrer ausführlichen, sehr herzlichen Dankesrede kundtat.

So präsentierten die Vier, sehr spielfreudig und ebenso angetan vom zahlreich anwesenden Publikum, in einer starken dreiviertel Stunde ihr kommendes Album, von welchem mir manches Stück bereits von den letztjährigen Auftritten bekannt war; etwa einer meiner persönlichen Favoriten, das schön psychedelisch-treibende "Ocean Drive" oder die Hommage an einen ehemaligen Freiburger Club, "Wheit Rabbit", mit seinem zwischen T-Rex und angezerrten Tex-Mex-Klängen changierenden Gitarrensound. Und es machte erneut großen Spaß, die von Sound of Smoke gekonnt gespielte und ebenso mitreißende Melange aus Blues, Soul, Boogie-Rock'n'Roll, Stoner-Rock und Psychedelik zu hören, dazu die unterschiedlichen Charaktere auf der Bühne agieren zu sehen; den stets ganz in seinem Spiel weilenden Gitarristen, den agilen, recht publikums-kontaktfreudigen Bassisten, den nahezu glückselig trommelnden Schlagzeuger - und allen voran die vorzüglich tanzend-performende Sängerin, die den schweren Grundsound wiederholt mittels Tasten- oder Flötenklängen anreicherte. Beim Zucker-Lovesong "Candy" gar mit mundgepfiffenem Solo zwischen Spoken-Wörd-Passage und Gitarrensolo...

Zugegeben, in nicht wenigen Phasen des Konzerts, das noch mit zwei geplanten und einer ausdrücklich von der Bänd vom Veranstalter erbetenen Zugabe in eine halbe Stunde der Verlängerung ging, war mein Genuss der Musik ein wenig getrübt durch sehr viele Menschen, die offenbar vor allem zum ausführlichen verbalen Austausch gekommen waren. Es dauerte deshalb leider ein wenig, bis ich wirklich richtig ins Konzert eintauchen konnte. Doch nahm die Dynamik der formidablen Live-Bänd im Laufe des Sets zunehmend an Fahrt auf und erreichte insbesondere bei längeren Instrumentalpassagen immer wieder ihre Höhepunkte, so dass mir auch der eine oder andere Augen-zu-Moment zum ausschließlichen Hörgenuss gegönnt war. Das Konzert wurde denn auch mit einem weiteren Highlight beschlossen, dem leicht ausufernden, laut Ansage ganz neuen Stück, "Röntgenstrahlen", das mit einem guten Schuss Neue-Deutsche-Welle-Feeling versehen war...

Als Dank ans Publikum warfen die durch und durch sympathischen Sound of Smoke noch die eine oder andere CD sowie Shirts ins Publikum und luden ein, während der danach auf dem Plan stehenden 21st Century Party ihren in Bälde kommenden Release zu feiern. Meine ebenfalls sehr zufriedenen Mitstreiter und ich verließen alsbald den Ort des Geschehens und verkrochen uns in die selten kalte südbadische Nacht...

22.01.23

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