Pothead                                        24.03.17 Karlsruhe, Substage

 

Auf der nächtlichen Fahrt herrscht angenehm entspannte Ruhe im Wagen, eine leere Autobahn, der fast beruhigende Sound des Motors lassen Bilder des vergangenen Abends durch den Kopf leuchten. Plötzlich erwische ich mich beim Kopfnicken zum soeben imaginär in meinem Kopf groovenden "Indian Song"...

Pothead - da weiß man, was man hat!! Alles wie immer, und doch wieder ein bisschen anders. So könnte in zwei kurzen Sätzchen bereits alles gesagt sein, doch hole ich gerne etwas weiter aus, grade für diejenigen, denen es vergönnt war, das neuerliche Konzert im Substage zu goutieren. Zuallererst, noch vor Brad's Guten Abend und noch bevor die ersten Klänge ertönten, fielen die roten, irgendwie leicht spacig anmutenden, aber natürlich hervorragend sitzenden Anzüge auf, in welche die Bänd gekleidet war. Jeff und Brad dazu mit Sonnenbrille, die sie auch erst nach dem Auftritt wieder abnahmen. Das erste Stück war wohl eher so zum in den Abend rein kommen, mein gefühlter Opener war das folgende "Rock Child". Mit dem Sound haperte es noch eine zeitlang, spätestens etwa nach einer halben Stunde wurde der immer besser, wie auch die Musiker immer tiefer in ihr Werken einstiegen. Jeff am Bass und mit gelegentlichem Bäckground-Gesang stoisch und groovesicher wie üblich, während des gesamten, zweieinviertel Stunden andauernden Sets punktgenau unterstützt von Schlagzeuger Robert Puls. Und Brad, ja, Brad, der kriegte ja kaum sein Grinsen aus dem Gesicht...

Würde mich ja schon interessieren, was er sich grade so denkt, wenn er - selbst beim Singen - manchmal nicht nur grinst, sondern immer wieder auch lachen muss. Lacht er sich über seine Texte schlapp? Freut er sich über gelungens Spiel seiner selbst oder seiner Mitstreiter? Oder über etwaige Fehler, die ohnehin nur die Bänd bemerkt? Hin und wieder, und mit zunehmendem Verlauf häufiger, huscht gleichsames Grinsen auch über Jeff's Züge. Die beiden zu beobachten macht einfach Spaß, wenn man sich nicht grade in deren typischem Kopfnicker-Groove wiegt und verliert oder gerne auch mal die Augen schließt, um ausschließlich dem Sound zu lauschen. So kann ich neben dem großartig wuchtigen "Black War" insbesondere "The Magic Lantern" - ausgezeichnet gesungen, Sir!! - als meine Highlights festhalten. Dazu das wunderbar präsentierte "Burning Bridges" in den Zugaben. Sehr geil dies, mit Gast Kai an den Keyboards, die er bei insgesamt drei Stücken spielen durfte und hiermit das Pothead'sche Universum sehr schön bereichern konnte. Immer ein Highlight ist natürlich der diesmal das reguläre Set nach fast eineinhalb Stunden beschließende "Indian Song"; am gestrigen Abend stach außerdem "Sinner" hervor, womit meine unangefochtenen quasi Top Five des Gigs komplett wären.

Leider konnte ich - ebenfalls wie immer!! - keine Setliste ergattern, also muss ich mich auf mein Gedächtnis verlassen. Und das flüstert mir neben den bereits erwähnten Stücken noch "Funkenbus", "Wild Weed", "You Should Talk", "Rude", "Fire", "Stadium", "Rock Satellite" und "Rock On" zu - mehr kann ich leider nicht mehr mit Sicherheit aus der Erinnerung kratzen, also lass ichs lieber, zumal ich auch nicht jeden Song sofort per Titel identifizieren kann, wie ich mal wieder und schändlicherweise gestehen muss.
Anyway - die Anzugträger boten neuerlich eine recht umfassende Werkschau ihres Schaffens und hatten dabei einen sehr schönen Abend, wie Brad denn auch zwischen den Zugaben strahlend kund tat. Und er hoffe, den habe das Publikum auch gehabt. Das wiederum ließ nicht locker, holte die Bänd nach zwei Stunden und zwei Zugabenblocks noch ein drittes Mal auf die Bühne zurück, bis auch wirklich alle restlos zufrieden schienen...

25.03.17

 

...und wenn Ihr mehr von Pothead sehen/hören/wissen wollt, guckt einfach mal hier oder da vorbei...

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