PAMPLEMOUSSE  18.01.25 Freiburg, Slow Club

 

Ein sehr energiegeladenes Debüt gab es am Samstag im Club der Herzen zu feiern: Ein Duo aus dem französischen Übersee-Department Reunion, geografisch etwas östlich von Madagaskar gelegen, welches gerade diesen Winter aufs europäische Festland nach Frankreich gezogen ist, spielte sein erstes und vorerst einziges Konzert auf deutschem Boden. Wie schade für all die Menschen hierzulande, die (noch) nicht in den Genuss des erfrischend groovy noisy Sound von PAMPLEMOUSSE kommen können...

Nachdem der Vorhang geöffnet war, sprach der Gitarrist und Sänger ein paar Worte zur Begrüßung und startete gemeinsam mit der Schlagzeugerin das Set. Es brauchte nur wenige Takte, bis die beiden bei mir gewonnen hatten: Ein Drumset, bestehend lediglich aus Bassdrum, Snare, einer Tom und drei Becken, dazu wuchtig-dreckiger Gitarrensound mit vielen Effekten, verzerrt-verhallten Klängen aus zwei Verstärkern und ein Sänger, der beim Singen, das oft einem Freibrüllen von Wut glich, nicht eben selten das Mikro halb im Mund hatte.

Das Duo schaffte spielend das Kunststück, mit relativ einfachen Mitteln immer wieder etwas Komplexität in die Dynamik der massiv energetischen Stücke zu bekommen, die meist so ungefähr zwischen drei und sechs Minuten dauerten. Der Sänger nutzte seinen Platz auf der Bühne wie ein Derwisch, lebte ziemlich ab mit seinem Instrument, gab sich gerne mal zappelig und häufig mit ausgestreckter Zunge, indes die Schlagzeugerin nahezu stoisch, fast lakonisch wirkend, dabei immer hoch konzentriert dazu trommelte. Stilistisch war das aufs Wesentliche reduzierter Noise-Rock vom Feinsten, der den Noise exzellent mit punkiger Wut und hart groovenden Riffs anzureichern wusste. Sehr, sehr geil, das!!

Mit diesem Sound, der wie ein Stätement ohne Kompromiss wirkte, fegte PAMPLEMOUSSE rastlos durch das inklusive Zugabe einstündige Set; punktgenau führten die Drums durch die Songs, während die Gitarre viele garagig-lärmige Riffs, oft im Wechsel mit harten Grooves und gelegentlich einer Melodielinie und gerne gepaart mit kontrollierten Feedbäcks, den gut siebzig bis achtzig Anwesenden durch die Ohren blies. Ansprachen ans Publikum gabs erst wieder vor dem letzten regulären Stück, mit viel Dank an den Club und die Anwesenden, dasselbe nochmal nach der einzigen noch gespielten Zugabe. Lediglich zwischendurch sorgte der Sänger für allgemeine Belustigung, als er die Setliste einer Zuhörerin hinhielt, als wolle er fragen, was als nächstes kommt, die Liste dann auf die Bühne warf und das Duo den nächsten Song anstimmte.

Zu einer sehr schönen Abrundung des Konzerts kam es nach der Show, als an der frisch-kalten Luft draußen von der sympathischen Schlagzeugerin zu hören war, dass es die beiden ebenso überrascht wie gefreut hat, dass der Club ganz schön voll war, womit sie in keinster Weise gerechnet hatten. Bleibt also lediglich, sich auf ein hoffentlich baldiges Wiedersehen zu freuen...

19.01.25

 

Für das bisherige Schaffen des Duos empfehle ich HIER reinzuhören oder DA zu gucken!!

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