NAP    Ausgeklingt      (VÖ: 4.10.2019 / Noisolution)

 

Gut zweieinhalb Jahre nach ihrem Debütieren mischen NAP aus Oldenburg mit einem neuen Werk wieder auf den subkulturellen Klangbildflächen mit. Und das tut der Dreier deutlich ausgereifter, als auf dem hiergegen fast ungestüm zu nennenden Erstling, der - by the way erwähnt - ursprünglich gar nicht zu Zwecken der Veröffentlichung gedacht war. Aber vergleichen will ich ohnehin nicht; schon gleich gar nicht, wenn bald deutlich wird, dass die Bänd auf Ausgeklingt ihr Schaffen schlicht und erledigend einfach fort- und weiterentwickelt hat...

Mit dem Opener "Astrojelly (Intro)" gehts mit verhältnismäßig kurzem Instrumentaldampf los; beim folgenden "VoiGo" meldet sich der Sänger erstmals und zeitweise zu Wort. Doch auch dieser, auf seíner letzten Strecke recht hymnisch-orchestral gefärbte Song, lebt insbesondere von seiner instrumentalen Dynamik - nachdem die Gesangsparts beendet sind. Soviel zum Beginn des Reigens... - leider fehlen mir aktuell etwas Zeit wie Muse, das Album samt gebührender Aufmerksamkeit zu goutieren. Immerhin, beim so stückchen- und scheibchenweise Hören, sticht das eine oder andere Stück heraus und es fällt mir hin und wieder die eine oder andere Referenzbänd, beziehungsweise deren Sound, ein.

Da wären etwa die Melvins zu nennen. Ganz deutlich lassen diese etwa bei "Zappenduster" grüßen - was nicht nur wegen dieser Grüße ein ziemlich geiler Song ist, der nicht nur ob des Titels bei den ersten Hördurchgängen heraussticht. Wie überhaupt die ganze Platte lebhaft Spaß bereitet und auch beim Drive-by-Hören mit jedem Durchlauf wächst. Da wird gestonert und gepsycht, gegroovt und gerockt, eine Idee jagt die andere - eine echte Hörpracht!! Außerdem, trotzdem die Songs insgesamt weniger ausufern, als noch vom Debüt im Ohr, ziehen auch mal Klänge wie jene von Godspeed You! Black Emperor in die akustische Bezugserinnerung. Ein weiteres Highlight ist übrigens "Weltraumvolker". Der Name ist ebenso kreativ wie die Musik dazu...

Kurz ausgedrückt: Ausgeklingt ist eine dicke Empfehlung für diejenigen unter euch, die gerne voll nach vorne auf-die-Zwölf-gehenden, dabei schick vertrackt angelegten Schwurbel-Rock mögen, der psychosteintrocken von Norden aus durchs Land schwappt!!

 Yes!!

"VoiGo" auf juhtjuub


1.10.19

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