Es ist diesmal schon etwas merkwürdig, zum Jahresende die Gedanken zurückschweifen zu lassen, mit dem Zweck, deren klangstarke Mitbringsel danach zur musikalischen Retrospektive in Schriftform zu gießen. Medial kann man ja derzeit den Eindruck erhalten, dass mit Jahresende auch die Pandemie so gut wie durch sei; nur, weil möglicherweise in einigen Monaten genug Leute geimpft sein könnten. Aber es ist halt doch lediglich ein Kalender-jahr zu Ende, sonst nix. Ok, Haken dahinter, dieses Jahr der Einschränkungen und Verzichte liegt nun also darnieder, wobei es eben auch eine Zeit von Erkenntnissen war, auch mit mehr aufploppenden Zeitfenstern, um beispielsweise zu lesen, nachzudenken, spazieren zu gehen – whatever. Und meine durch viele Reduktionen unverplantere Zeit hat wenigstens dazu geführt, dass ich mehr als vier Wochen an dieser kleinen Rückschau herumtrödeln konnte. Wenn ich mich jetzt auf die Musik fokussiere, fällt mir natürlich als allererstes ein, dass ich im wegfließenden Jahr ganz besonders die sehr hoch geschätzte Kultur der live und in Farbe dargebotenen Känge vermisste. Es gibt nicht viel zu erzählen von Orten, an welchen fein ziselierte Schallwellen von mehr oder minder filigran Musizierenden durch Räume gesandt werden, um sodann von größeren Anzahlen an Ohrmuscheln aufgefangen, gebündelt und weiter, hin zu Neuronen und Rezeptoren, geschickt zu werden, die dann wiederum mittels famoser Entschlüsselung der Botschaften dieser Wellen im besten Falle das persönliche Wohlbefinden eines Publikums erquicklich zu steigern vermögen. Wie gut, dachte ich im Verlauf dieses hinwegschmelzenden Jahres des Öfteren, wie gut, dass ich meine nordischen Musik-Überhelden im Vorjahr des pandemisch geprägten doch gleich ganze drei mal live bestaunen durfte. Gut gemacht in 2019. Und nixdestotrotz ich vieles vermisse, gehöre ich dennoch zu all Jenen, die viele Ausfälle zwar nur sehr ungern akzeptieren, dabei aber die Pause von manch alltäglicher Fremdsteuerung nicht eben selten auch ganz in Ordnung fanden. Und finden... – anyway: In jedem Falle sind die ganzen fünf (!!) im verdurstenden Jahr 2020 von mir besuchten Veranstaltungen schnell retrospektiert – eine davon war übrigens eine Theateraufführung und kein Konzert, bleibens derer noch grade mal vier in 52 f...... Wochen...
Doch jetzt Konzentration auf den Sound des Jahres. Die frische Dekade begann ausgesprochen munter mit einem akustischen Spektakel der in meiner hiesigen Wahlheimat ansässigen Bänd WOLKENKRATZER. Im Freiburger Strandcafé auf dem Grethergelände spielte Mitte Januar das experimentell groovende Trio im Rahmen einer Vernissage auf und konnte mich für seine irre-wirren Klänge samt zugehöriger Performance sehr erwärmen. Getoppt werden konnte dieser Auftakt meines Konzertjahrs bei den wenigen musikkulturellen Besuchen, die diesem dreiviertel-stündigen Jäm folgten, nicht, so dass ich hier gerne gleich die Tür eintrete und umgehend mit dem herzlichsten Glückwunsch zum Konzert des Jahres 2020 an dieses Trio Improvisionale auftakte!! Woo-hooo, Blumen und imaginär-virtuelle Händshäkes von mir, fast live aus dem Pändys-Corner-Headquarters-Heimbüro!!
Neben dem Gewinnergig leuchten noch zwei im Oktober erlebte Veranstaltungen aus meinen Gedankenschweifungen heraus: Mein erstes Klassik-Konzert in der Alten Oper Frankfurt etwa, und das einzige nicht musikalische unter den fünf 20er-Events: Das Theaterstück Der Ackermann und der Tod, aufgeführt in einer kalten Kapelle im Schwarzwald. Beides hat mich binnen der wenigen Wochen an Kulturöffnungsphase im Oktober auf jeweils ureigene Weise durchaus begeistert und gewisse Eindrücke im Geiste hinterlassen. So musste ich also – und muss bis auf Weiteres – von solch Wellen der Erinnerung zehren und den Fokus daneben auf die Genüsse der Tonkunst in heimischer Umgebung konzentrieren. Immerhin, so konnte ich meine Aufmerksamkeit leicht auf Klänge und Musiken verwenden, die mich zwar schon länger interessiert hatten, ich mir jedoch die tiefere Beschäftigung damit nie ausführlich genug gegönnt habe. Störend hierbei war nur wochenlang, dass auch noch essenzielle Gerätschaften zu ungünstigsten Zeitpunkten ihren Geist aufgaben... Aber nun der Reihe nach meine Auswahl an interessanten Veröffentlichen aus 2020 und sonst noch wichtigen Neuzugängen des Jahres in meinen Kisten und Regalen...
Im Januar stieß ich auf die 2019er Veröffentlichung des Duos EARTH, deren minimalistisch geprägter Instrumentalsound auf Full Upon Her Burning Lips mir so ausgesprochen gut wie nachhaltig zu gefallen weiß. Außerdem legte ich mir im Nachhall zu den im Vorjahr in meinen Ohren sehr präsenten BLACK LUNG drei Alben von deren Vorgängerbänd THE FLYING EYES zu. Die klingen nicht so schwergewichtig, sind dafür stilistisch etwas weiter gefächert, als die melancholisch-wütenden Nachfolger. Besonders empfehlen kann ich hier die akustischen Leave It All Behind Sessions aus 2014. Sehr geil!! Ist ein bisschen, wie BLACK LUNG are going acoustic Blues-Folk-Rock. Ebenfalls sehr früh im Jahr stieß ich auf eine 3-LP-Box eines Mannes mit unheimlich charismatischer Stimme: MARK LANEGAN's Has God Seen My Shadow? An Anthology 1989-2011. Eine wirklich sehr geile Zusammenstellung aus dessen Schaffen über mehr als zwanzig Jahre hinweg, inklusive einiger, bis zur Veröffentlichung der Box in 2014 noch nicht gepresster Songs. Da habe ich außerdem wohl eins der letzten noch erhältlichen Exemplare erwischt, puh...!!
Das erste große Highlight unter den Neuveröffentlichungen erblickte Ende März kurz vor knapp vor den ersten verordneten Einschränkungen die Verkaufsräume – und ich verpasste doch glatt die persönliche Abholung vor Schließung der Ladengeschäfte um exakt einen Tag. Nun musste ich erstmals in meiner Flight13-Kundenkarriere Mailorder und Post bemühen, um das wunderschöne blaue Vinyl der mittlerweile zu meinen Top-Favoriten zählenden ARBOURETUM namens Let It All In herein in die gute Stube zu lassen. Bei diesem Werk der Americana-Folk-Stoner-Rocker hat es mir insbesondere der ebenso rhythmisierende wie hypnotisierende Titelsong angetan. Mit in dieser Lieferung befand sich außerdem das nicht minder empfehlenswerte Live-Album der gleichsam psychedelisch rockenden wie Jäzz-affinen DUNGEN aus Schweden – an der Gitarre übrigens ein Herr Reine Fiske, auf der hiesigen Seite des Öfteren durch Erwähnung im Zusammenhang mit einer umtriebigen norwegischen Bänd immer wieder präsent. In der Tat wird beim Hören des schlicht mit Live betitelten Albums auch ein gewisses Begehren der unmittelbaren Bühnendarbietung dieser durchweg instrumentalen und sehr gekonnten Klangfeuerwerke wach.
Nun gut. Was tut man also dann, wenn plötzlich manch außerhäusliche Aktivitäten, wie Besuche von bestimmten Ladengeschäften, aus den Entscheidungsvorgängen herausfallen? Man besinnt sich zum Beispiel darauf, womit man sich ohnehin schon längst hatte mehr beschäftigen wollen. Seit der im März beginnenden Konzert- und Plattenladenabstinez orientiere ich mich musikhistorisch zunehmend rückwärts gewandt. Ich erinnerte mich anderer Werke in den Regalen. Besonders das Frühjahr und den Sommer hindurch hörte ich viel American Minimal Music. Die in den frühen Sechzigern in den USA entstandene Spielart kann, je nach Werk und persönlicher Stimmung, von angenehm entspannend über psychedelisch hypnotisierend, von gedankenanregend oder -verlierend, bis ganz schön anstrengend rezipiert werden. Einem Hörspiel sehr nahe kommt das von Genre(mit)begründer TERRY RILEY zusammen mit dem KRONOS QUARTET kreierte, 2002 uraufgeführte und 2019 als CD veröffentlichte Sun Rings. Sehr hörenswert, diese mit Streichern kombinierten, hörbar gemachten Schallwellen, wenn sich die Zeit und Ruhe dafür genommen wird. Natürlich noch nicht im Ganzen und durchweg ausführlich gehört habe ich Phases – A Nonesuch Retrospective, eine 5-CD-Box mit Veröffentlichungen von STEVE REICH, die ich ebenfalls für außerordentlich hörenswert befinde. Alleine schon deshalb, weil es auch hier klanglich so Einiges zu entdecken gibt. Sehr faszinierend finde ich auch 50 years of the Philip Glass Ensemble, eine Doppel-CD mit Werken von (und mit) PHILIP GLASS, von welchem mich insbesondere das einstündige (!!) "Music With Changing Parts" sehr zu begeistern weiß. Sicherlich ist diese Art Musik nicht jedermannfraus Geschmack und es benötigt unter Umständen etwas Hörgeduld, ehe sich die von vielen Wiederholungen lebenden Klänge erschließen mögen. Als Einstieg für unbedarfte Neugierige, vielleicht Klassik-affine Ohren, würde ich die Werke für Streichinstrumente von GLASS empfehlen, die von Fachleuten auch der Neo-Klassik zugerechnet werden und nicht minder Spaß bereiten...
Zudem befasste ich mich – sehr gerne auf der Terrasse in der Frühlingssonne –, mit Werken von mutmaßlich so wohlbekannten wie längst Verstorbenen Komponisten. Als da zu nennen wären: LUDWIG VAN BEETHOVEN – tolle Klavierkonzerte, GEORG FRIEDRICH HÄNDEL – Wassermusik, super!! IGOR STRAWINSKY – Le Sacre de Printemps ist nicht ganz so leicht zugänglich, rockt aber irgendwie mit den mich an NIRVANA erinnernden laut-leise-Wechseln. Jaja, ich weiß, ich sollte zu den Aufnahmen und Werken noch Angaben machen, die zu wissen durchaus von Interesse sein kann, aber ich bin da nicht so firm und ohnehin viel eher dem Kosmos des untergrundigen Rock-Pop-journalistischen Schreibens eben wesentlich enger verknüpft, als den Genres und Musiken, die schon vor den 60ern des 20ten existierten. Des Weiteren unter den entdeckten, gerne hundert Jahre alten und noch älteren Musiken, gefällt mir die Verklärte Nacht von ARNOLD SCHÖNBERG außerordentlich gut – die klingt deutlich abgefahrener als ihr Titel und ist mit den Streichern zeitweise recht nah an heavy Stakkato-Riffs, ein großer Favorit!! Außerdem dabei war RICHARD STRAUSS mit dem aus manchem Film zumindest partiell wohlbekannten Also sprach Zarathustra. Wiederum ein paar mehr Hördurchgänge werde ich noch für GUSTAV MAHLER und dessen 5. Sinfonie brauchen; aber hey: Für derartige Aktivitäten sollten die kommenden Wochen und Monate dann wieder genug Raum im derzeit gelockerten Zeitgitter der slävery Postmoderne lassen... Vielleicht löse ich die Pandemie ja einfach irgendwann mittels 'ner Pändymie auf; und der gute alte Pändys-Corner wellenbricht sich zum Pändys-Pändydemic-Corner, who knows – harr harr ... freuet Euch!!
Auch eine Vorjahresveröffentlichung flammte nochmal auf: Inmitten meiner Minimal- und Klassik-Hörorgien wuchs das – im rückblickend recht sorglos-unbedarften Sommer 2019 – erschienene Album fear inoculum von TOOL zurück in meine Hörknöchel und wuchs weiter und höher (yes, ä fucking dämn constäntly Grower!!), so dass ich dieses Album, wie deren Gesamtwerk, im Jahresverlauf mehrfach und mit viel Freude gehört habe; zumal mir nach den frühjährlichen Ladenschließungen die zweite Ausgabe des besagten Albums in Buchform beschert wurde. Als quasi Beifang kam mir zudem das Vinyl deren Debüts Undertow in die Kisten. Nach den Wieder-eröffnungen bestimmter Geschäfte erstand ich umgehend die limitierte Box des neuen Opus Alles in Allem von den EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN. Auf Doppel-LP, 2 CDs, geschmückt mit einem Buch, hört man ein relativ ruhiges Album. Musikalisch wie textlich sehr gelungen und fast humorig für Bargelds Gäng. Ebenso gelungen, obwohl nur ein gutes halbes Jahr seit dem letzten Album vergangen war, sind die Straight Songs of Sorrow von MARK LANEGAN, dem ich gerne immer wieder Raum in meinen Kisten gebe. Irgendwie wirkt dieses Album wie der letzte Teil einer Trilogie; nach Gargoyle (2017) und Somebody's Knocking (2019) zum Abschluss mit nun etwas ruhigeren Songs. Das neue Album von BOB DYLAN wiederum ist zwar sicherlich kein schlechtes, dennoch, die Rough and Rowdy Ways konnten mich bislang noch nicht so recht begeistern. Wobei ich gestehe, dass ich das Doppelalbum mit – erstmals seit Tempest vor acht Jahren wieder eigenen Songs –, noch nicht mit gebührender Aufmerksamkeit gehört habe.
Ein anderes Sound'n'Rhythm-Highlight des Sommers war die 1974er Kollaboration TONY CONRAD WITH FAUST – Outside The Dream. Stoischer Minimalsmus trifft hier lärmig-krautrockige Anleihen – sehr, sehr geil!! Und Ende August kam mein persönliches musikalisches Jahreshighlight in die Läden: The All Is One von MOTORPSYCHO, von welchem ich lange nur die vorab-mp3s und dann die CDs hören konnte, ehe ich das Vinyl über die gute Stereoanlage zu goutieren in der technischen Lage war. Denn leider fabrizierte da nämlich im Lauf des Sommers mein Verstärker erhebliche Störungen beim Musikgenuss und war dann sehr lange in Reparatur, bis er schließlich aufgrund seiner Dienstjahre als nicht mehr rentabel für eine Reparatur definiert wurde und erst Mitte November ein neuer ins Haus kam. So war ich geschlagen gezählte elf Wochen (!!) genötigt, aufs CD- und mp3-Hören über meine wesentlich kleinere Küchenanlage auszuweichen – was dem Vergleich des Hörgenusses mit der richtigen Anlage selbstredend in keinster Weise standhalten kann. Und das ausgerechnet zum Termin, als grade die neue Motorpsycho raus war. Ts, ts, ts. Fast hätte ich eine Ballade über Die Leiden des ollen Pändy gedichtet...
Während dieser notgedrungenen Vinylfastenzeit sammelten sich dann so einige LPs an, die ich erst kurz vor Einzug des Winters zu entdecken in der Lage war. Ganz groß bei den anfangs Ungehörten und, yes, großes Glanzlicht!! – meine Entdeckung des Jahres: Die schwedische Komponistin ANNA VON HAUSWOLFF mit All Thoughts Fly – eine Reminiszenz an einen offenbar recht merkwürdigen Park in Italien, von dem sich die Dame ohrenscheinlich sehr inspiriert fühlte. Ganz große Klasse, dieses instrumentale Orgelwerk!! Vor einigen Jahren bereits entdeckt und schätzen gelernt habe ich die US-amerikanischen Felsenrocker KING BUFFALO. Die in Rochester/New York beheimateten Musiker veröffentlichten bereits im Frühjahr die 12"-EP Dead Star, deren hübsch rotes Vinyl ich mir im Herbst zulegte. Der entspannt-harte Sound des Trio hat sich etwas erweitert, wurde variabler und dynamischer, was das Werk zu einem wirklich großartigen macht. Ein anderer König, KING BUZZO von den MELVINS, meldete sich derweil mit Trevor Dunn am Bass akustisch zurück. Auch dieses Album, Gift Of Sacrifice, ist eine klare Bereicherung, sind doch die akustischen Songs immer mal wieder mit elektronischen Spielereien versüßt. Ebenso gut gefallen mir, stilistisch völlig anders verortet, die im Süden Norwegens ansässigen JAGGA JAZZIST. Die sorgen auf Pyramid mit ihrem Nu-Jäzz, der für mich nach einer Melange aus Post-Rock und Jäzz klingt, für ein von mir gern gehörtes, abwechslungsreiches Triple auf dem Plattenteller unter der ebenfalls erneuerten Nadel.
Im fortgeschrittenen Herbst erschien mir ein neuerlicher kleiner Richtungsschwenk bei der Erweiterung der heimischen Sammlung angebracht und ich entdeckte die 2. Sinfonie eines gewissen JEAN SIBELIUS, die mir recht gut gefällt. Ebenso gönnte ich meinen Ohren verschiedene Aufnahmen von einem, ja, wie mir gesagt wurde, wohl dem großen Meister klassischer Kompositionskünste schlechthin: JOHANN SEBASTIAN BACH. Hier gefällt mir – jetzt so zu Anfang meiner quasi Weiterbildung – die Fantasie in G-Dur (BWV 572) ziemlich gut; um nur einen Song – ähm, ein Stück, Verzeihung... – zu nennen.
Damit hörte es mit dem Eintrudeln und Ankommen von Neuzugängen bereits irgendwann im November auf; die musikalische Rundreise durch Pändys little Universe ist also abrupt zu Ende und ich kann nun getrost reüssieren: Es ist trotz gewisser Live-Einschränkungen und -verzichte in meinem musikalischen Kosmos und Horizont so manch Interessantes wie auch Ungewohntes, doch ungemein Hörgewinnbringendes passiert. Sollte sich beim Schmökern dieser Zeilen jemand gefragt haben, wie ich auf die für diese feine Seite ungewöhnlichen Komponisten und Werke gestoßen bin – ganz einfach: Tipps von anderen Musikjunkies, ein bisschen W-lan-reiten durchs Internetz, verbunden mit dem Sichten von einschlägiger Literatur. Alex Ross weiß in The Rest is Noise. Das 20. Jahrhundert hören so einiges zu erzählen und manch Werk hab ich den aufschlussreichen Zeilen des Rolling Stone-Autors zu verdanken.
Nun, da es mir eher unangenehm ist, irgendwelche Platzierungen zu verkünden, gilt nach der Top-Album-Kür keine numerische Wahl mehr. So möchte ich jetzt meine persönlich liebsten Alben des Jahres – selbstverständlich nur die in 2020 veröffentlichten und auch nur nebst des ohnehin unantastbar-unanfechtbaren Epos The All Is One von MOTORPSYCHO (the same procedere as every year!!) – hervorheben. Das Nummer-Eins-Album kommt dieses Jahr aus Schweden; es kommt ohne Gitarre wie ohne Gesang aus, und ich hätte wohl selbst nicht gedacht, dass mir je ein reines Orgel-Album so viel Freude machen kann!! The Winner und hiermit Album des Jahres 2020 is: All Thoughts Fly von ANNA VON HAUSWOLFF!! Von dieser talentierten Dame werde ich sicherlich noch ein paar mehr Werke beschaffen. Und vielleicht, ja, hoffentlich vielleicht, schaffe ich dann mal 'nen ausführlichen Review dazu...
Außerdem zu den in meinem kleinen Kosmos herausragenden Alben, die im Lauf des Jahres 2020 die wichtigsten Rillen der Welt erblickten, gehören die aktuellen, bereits unterwegs und oben erwähnten Werke von Arbouretum, Dungen, King Buffalo und Mark Lanegan. Diese Alben seien hiermit offiziell gekürt und in freudevoller Demut beglückwünscht!! Und sollen bitteschön als ganz dicke Empfehlungen meinerseits an die Welt da draußen gelesen werden!!
Und das wäre denn auch das Finale des diesjährigen musikalischen Jahresrückblick gewesen; ein Blick auf ein sehr denkwürdiges Jahr mit den ärgsten Einschränkungen des alltäglichen Lebens, die Nachkriegsgeborene aus Mitteleuropa bislang je erlebt hatten. Nun gut, es kann damit fast nur besser werden. Wenn auch nicht klar ist, wann. Und ich fürchte, bis ich wieder ein Konzert unter bis vor über neun Monaten gewohnten Umständen besuchen kann, wird noch einige Zeit mehr ins Land ziehen. Ich möchte da lieber nicht prognostizieren, bin schließlich nicht der deutsche Bundesviro-Jogi oder so... time will tell.
Selbstverständlich freue ich mich darauf, unter welchen Umständen auch immer, weiterhin interessante Klänge kennenzulernen und Euch davon und darüber zu berichten. Macht das Beste aus dem ganzen Mist und denket immer daran: Es könnte alles noch viel schlimmer sein!!
31.12.2020