Monster Magnet                                 13.08.13 Heidelberg, Halle02

 

"Was, die kommen schon wieder?" fragten sich manche Menschen vor einigen Wochen bei der Feststellung, dass sich die gerne psychedelischen Space-Stoner-Rocker aus New Jersey gerade mal ein dreiviertel Jahr nach Präsentation ihres Debuts erneut im erreichbaren Einzugsgebiet für eine Performance angemeldet hatten. "Na klar, da geh'n wir hin!!"

Die Lokalität hatte sich seit meinem ersten und bislang einzigen Besuch vor gut drei Jahren etwas verändert, sehr zum Positiven. Schöner Biergarten draußen und so, sehr einladend, das alles. Bei unserer Ankunft war auch bereits zu hören, dass sich auf der Bühne schon etwas tut. So war es denn auch, unser Trio ging rein und guckte mal.

Die supportenden Godsized aus London zeigten sich hier zwar sehr engagiert, waren auch bestimmt nicht ganz schlecht, bei mir jedoch zog ihr melodischer Metal einfach durch's Gehör durch. Nix, was ich unbedingt bräuchte, und für Hintergrundmusik, tja, halt zu laut. Nach drei oder vier Liedern zog ich es vor, noch ein wenig Bier und Ziggis im lauschigen Garten zu genießen, wo ich prompt einen Bekannten traf. Schöne Überbrückung bis zum Beginn des Auftritts von Monster Magnet.

'Hallucination Bomb' machte den Auftakt. Ein entspannt aussehender Mr. Wyndorf stand in Lederjacke in der Mitte der Bühne am Mikro, ein Bein lässig auf die Monitorbox gestellt. Der Opener wirkte wie ein Ankommen der Bänd, von wegen schauen wir uns mal um, spielen und singen uns warm, während der Mischer noch etwas Zeit kriegt, die Knöpfchen in die richtige Position zu schieben. Erst in der zweiten Hälfte des Songs gab der Mastermind etwas mehr Gas. Der tatsächliche Konzertbeginn geschah danach: 'Dopes To Infinity', yeah!! Von hier an hatten die fünf auf der Bühne das Publikum im vollen, offenbar nicht ganz ausverkauften Raum, im Griff. Ein Knaller folgte auf den nächsten, gängige Live-Stücke wechselten sich mit länger nicht mehr gehörten Perlen ab - die sechzig Minuten des regulären Sets vergingen wie im Flug und ließen keine Bewegungslosigkeit zu. Relativ früh dran war 'Spine Of God'. Wie immer schön ausgedehnt - und diesmal sogar das lästige 'American Pie'-Intermezzo stark in Schranken gehalten - bildete die schön verschwurbelte Darbietung des Klassikers das Kernstück.

Ansonsten kann ich kaum auf einzelne Höhepunkte des Konzerts verweisen, es sei denn, die Hochform des Dave Wyndorf sei als solcher zu vermelden. Der inszenierte sich ebenso hervorragend als Prediger wie er in die Rolle der Drecksau schlüpfen kann, ging gerne in Kontakt zum Publikum und zeigte sich ganz ausgezeichnet bei Stimme. Mit dieser drückte er aber auch jeder gesungenen Zeile einen exzellenten Stempel auf, seien es in die Länge gezerrte Schreie, cooles Croonen, dreckiges Flüstern oder just fleddernd, breitbeinige Rockröhre - fantastisch!! Kaum zu glauben, dass der Typ demnächst siebenundfünfzig wird und vor ein paar Jahren um Haaresbreite abgetreten wäre!!

Mit einem hammergeilen 'Space Lord' endete das reguläre Set. Wie wollen die das jetzt noch toppen?, dachte ich. Nicht, dass nicht noch genügend gute und beste Songs übrig gewesen wären, aber die Stimmung in der Halle war bereits übergekocht... Also passierte das fast einzig Logische: zunächst ließen sich die Musiker annähernd fünf Minuten feiern, das Publikum durfte etwas abkühlen, bevor die Zugaben mit 'Atomic Clock' eröffnet wurden und damit das Tempo etwas zurück genommen war.  Das hielt das Quintett natürlich selbst nicht lange durch, folgte doch gleich darauf eine Hammer-Version von 'Cage Around The Sun', bevor Wyndorf das abschließende 'Tractor' mit verhaltenem Gesang einläutete, um auch dies sich in einen wahren Ausbund an Energie steigern zu lassen, bevor Monster Magnet nach knapp anderthalb sehr geilen Stunden den Gig in brummend-fiependem Feebäck enden ließen...

Was willste mehr?? Monster Magnet at their best!!

 

Nach so viel Lob und dem bislang fast besten Konzert des Jahres (natürlich nach den unerreichbaren... - na, Ihr wisst schon...) will ich auch die Setliste nicht geheim halten - hier die Original-Abschrift:

Hallucination Bomb / Dopes To Infinity / Twin Earth / Look To Your Orb / 25 Longhair / Spine Of God / Crop Circle / Powertrip / Space Lord // Atomic Clock / Cage Around The Sun / Tractor

14.08.13

nach oben

News /Termine
Heißer Scheiß

Pändys neueste Empfehlungen NEWS 21. November 2024
mehr

* * *