MØAA 27.11.24 Freiburg, Slow Club
Aus reiner Lust an Live-Musik fanden sich am Mittwochabend zwei fortgeschritten Interessierte im langsamen Club ein, Freiburgs schönstem derartigen Kulturort. Nachdem wir eine knappe Woche zuvor beim Auftritt von Nichtseattle mittelmäßig bedröppelt vor ausverkaufter Tür standen, ließen wir uns nun ein Trio aus Seattle nicht entgehen…
Nach obligatorischer Ansage und anschließender Öffnung des Vorhangs wurden zwei Männer und eine Frau sichtbar, die jeweils mehrfach mit Instrumentarium ausgestattet waren: Gesang und Synthies, Gitarre und Synthies, Bass und Drumcomputer – so die Verteilung der Klang-Werkzeuge, in deren Zentrum von Beginn an die lakonisch-sonore Stimme von Jancy Buffington stand, die das Trio MØAA vor ein paar Jahren als Solo-Projekt ins Leben gerufen hatte.
Gut eingespielt wirkten die drei. Zur linken der Frontfrau der Basser und zur rechten der Gitarrist, der bei manchen Songs zudem seine Stimme bereithielt. Treibende Drumbeats und weitgehend unauffälliger, aber doch stets präsenter Bass sorgten für Tanzbarkeit, die Gitarre glänzte mit viel Soundgespiele, während Stimme und Gesang den Raum über die gesamte Dauer der Performänce in festem Griff hatten.
Ein paar Songs waren für mich nötig, um in die Welt von MØAA eintauchen zu können, dann aber gefiel mir die sehr verträumt wirkende Melange aus garagiger, sehr verhallter und mit wenig Riffing auskommende Gitarre in Verbindung mit Wave, Post-Wave, Indie-Psych- und Shoegazerstyle ziemlich gut. Neben der Stimme lag mein besonderes Ohrenmerk auf der Gitarre, die, mal vordergründiger und mal mehr im Hintergrund, viele Register zog und damit nicht eben selten die Fäden der Dynamik der Songs in der Hand hielt. Oder halt im breiten Brett der Effektgeräte.
Nach gut fünfzig Minuten wurde bereits der letzte Song des Sets, gespeist aus Stücken bislang zweier veröffentlichter Alben angekündigt; dem folgte noch eine vom Publikum geforderte Zugabe und nach wenig mehr als einer Stunde verließen die drei unter freudigem Applaus der etwa vierzig Anwesenden die Bühne.
Für mich blieb vor allem der Eindruck, den der Ansager bereits vorweg geschickt hatte: Einfach schön…
2.12.24
Für Neugierige HIER was zum Reinhören und -sehen