Kofelgschroa 24.02.18 Freiburg, The Great Räng Teng Teng
Es kommt extrem selten vor - praktisch so gut wie nie -, dass ich ein Konzert vor dem Ende verlasse. Kofelgschroa habens geschafft. Na gut, fairerweise muss ich sagen, dies war auch in Verbindung mit eher mäßiger Verfassung meinerseits. Seis drum. Ich hatte von der Bänd mal erzählt bekommen und fand den Ansatz, Traditionelles mit Modernem zu verheiraten, recht interessant. Also ergriff ich nun die Gelegenheit, mir selbst ein Bild zu machen.
Bei Ankunft im ausverkauften Keller spielten die Oberammergauer nach Aussage des Kassenwarts grade das zweite Stück. Vier Männer, geschätzt sowas um die dreißig, waren auf der Bühne zugange, mit Akkordeon, Tuba, Gitarre und Horn. Die Musik klang recht entspannt: lakonisch sprechgesungene Texte trockenen bajuwarischen Humors zu einer musikalischen Mischung aus folkloristischen Klängen, angehaucht mit Singer-Songwriter-Style in gebremstem Tempo von Chansons. So spielten die vier eine gute dreiviertel Stunde, die ich zwar als angenehm unaufgeregt und dabei durchaus unterhaltsam empfand, aber wirklich mitreißen konnten mich weder die Musik noch die Texte. Und vom "repetitiven Bayern-Krautrock, der Dub, Morricone und Elektro gefressen zu haben scheint" - wie die FAZ auf der Homepage des Quartetts zitiert wird, habe ich zumindest nichts bemerkt. Außer dass sich alles sehr ähnlich angehört hat, falls das mit repetitiv gemeint sein sollte...
Jedenfalls machten Kofelgschroa nun erstmal gute zwanzig Minuten Pause, danach gings weiter wie zuvor. Naja, in ein oder zwei Songs waren nun auch mal schnellere Passagen drin, manche Leute tanzten dazu. Mich selber begann nach drei oder vier Stücken des zweiten Sets die Langeweile anzukriechen, bis mir nach etwa einer halben Stunde das Interesse vollends schwand. Ich rauchte auf der Treppe mit Blick auf die Bühne noch eine Zigarette, die Bänd begann grade die Instrumentierung zu wechseln, ein Kontrabass und ein - vermutlich - Spielzeug-Keyboard kamen ins Spiel, die Klänge wurden etwas schräger. Nicht uninteressant, vielleicht war mein Abgang tatsächlich zu früh, aber ich hatte eben einfach keine Lust mehr. So werde ich mich wohl bei Gelegenheit von meinem noch verharrenden Begleiter unterrichten lassen müssen, was an dem Abend noch so passiert ist auf der Bühne im Teng. Für mich galt schlicht: Not my cup of tea...
25.02.18
P.S.: Falls Ihr Euch selber ein "Bild" machen wollt: ab zur Bändseite