Fuzz s/t (VÖ: 1.10.2013 / In The Red)
Ein ziemlich geiler Zugang ist mir soeben - auf Anraten des Plattenhändlers meines uneingeschränkten Vertrauens - in die Kiste gefallen: Fuzz, eines der vielen Projekte um den kalifornischen Musiker Ty Segall. Im Fall Fuzz ist er am Schlagzeug tätig, während er singt; außerdem mutmaße ich, dass er auch am Songwriting zu nicht unwesentlichen Teilen beteiligt ist.
Gemächlich beginnt das Intro des Openers Earthen Gate, im Sound zunächst stark an Black Sabbath erinnernd, sich dann aber bald zu Eigenständigkeit distanzierend, um dann munter auf die Zwölf loszurocken. Psychedelische, mit verzerrtem Flaum bedeckte Gitarren werden trocken geerdet vom Bass und stets getrieben vom Schlagzeug, welches nach Lust und Laune für Wechsel der Tempi sorgt. Schließlich gesellt sich die leicht verhallte, eigenwillige Stimme, sich fast von hinten anschleichend, hinzu und komplettiert die Stücke. Die halten gerne auch Melodien bereit, so etwa im folgenden Stück, Sleigh Ride, welches sich alsbald im Ohr der Hörenden festklemmt.
Die Songs bleiben im weiteren Verlauf angenehm unvorhersehbar, sind an den gefühlt richtigen Stellen gespickt mit Nebengeschichten, welche, nebst dem Sänger, mit Vorliebe von der Gitarre erzählt werden, während der Rest der Bänd sich ein wenig zurücknimmt, bevor das nächste Gewitter hereinbricht; vielleicht im selben Song, vielleicht erst im nächsten oder dem danach. Bei alledem könnten die Stücke auch gerne auf die Leerrille dazwischen verzichten, so schlüssig reihen sie sich auf beiden Seiten aneinander. Sehr geil, das!!
So möchte ich nun gar nicht viel mehr Worte hierüber verlieren, sondern das ebenso selbst betitelte wie sich selbst erklärende Album von Fuzz lieber jenen Freunden der Gitarrenmusik empfehlen, die es mögen, wenn Psychedelik sich in der Garage mit Stonerklängen vermischt, nicht wenig in die Siebziger verliebter Rock in ruhigen wie schnellen Passagen allgegenwärtig ist und mit melodiösen Passagen weder gegeizt noch übertrieben wird - bis einem im abschließenden ONE die Fetzen in Form des an eine Jäm-Session erinnernden, streckenweise atemlosen Instrumentals grade so um die Ohren gedroschen werden...yes, Baby, yes!!
So fängt das Jahr doch mit einer rauhen kleinen Perle aus dem vergangenen Jahr schon mal recht gut an!!
Highlights:
what's in my head? / LOOSE SUTURES / ONE
18.01.14