Eamon McGrath & The Mohawk Lodge     14.12.10 Freiburg, Slow Club

 

Der Volksmund sagt ja gerne, alles habe seine Zeit, nicht wahr? Nun könnte man anfangen zu debattieren und disputieren, zu argumentieren und diskutieren, sowie mit oder ohne Erfolg herumplärrieren, man fände wohl kaum ein zufriedenstellendes Ergebnis - so what...!? Gewiss dagegen sei festgehalten, dass es je nach Umstand mehr oder weniger Zeitaufwand in Anspruch nimmt, eine Strecke vom Abfahrts- bis Zielort zu bewältigen. So war nicht nur der erstmals von mir besuchte, recht heimelige Slow Club bei meinem Eintreffen ziemlich leer, sondern auch die Bühne strotzte nur so vor Platzkapazitäten. Und da die Bänd zu diesem Zeitpunkt sich offenbar noch irgendwo auf der Autobahn die Zeit vertreiben musste, nutzte ich samt meinem neugierigen Begleiter selbige zum Austausch von Wortgebilden.

Irgendwann trafen denn auch die Musiker ein, flugs wurde die Bühne vollgestellt mit Schlagwerk, Verstärkern und Instrumenten. Eamon McGrath begann bald und ohne Soundcheck sein Set aus dreckig-schnellem Rock, druckvoll konstruiert aus Gitarre, Schlagzeug, Bass, Keyboard und für das recht junge Alter des Sängers erstaunlich rauh und kratzig klingender Stimme. Für etwa eine halbe Stunde röhrte er sich durch seine Stücke, die gerne auch im Tempo vorübergehend ein wenig innehielten, um bald wieder straight vorwärts zu fahren. Zwar vermisste ich ein wenig die waghalsigen Sprünge des unruhig agierenden jungen Herrn, doch mochte dies auch der anstrengenden Fahrt von der Hauptstadt gen Süden zum Opfer gefallen sein, der musikalischen Qualität fügte dies keineswegs Schaden zu.

Nach kurzem Umbau formierten sich auch schon The Mohawk Lodge, die sich aus fast dem selben Personenkreis zusammensetzte wie die Bänd McGrath's. Lediglich ein neuer Bassist ertauchte aus dem Nichts die Bretter, da der zuvor den Viersaiter bedienende Ryder Havdale nun nicht nur das Haupt-Mikro, sondern auch eine zweite Gitarre übernahm. Stilistisch wurde es nun etwas melodiöser, auch kleine Teilchen Folk klangen gelegentlich durch, sowie leicht psychedelische Ansätze in instrumentalen Passagen. Durchweg getragen vom sehr warm rollenden Bass nebst verlässlich aufspielendem Schlagzeuger sangen sich die Kanadier gerne auch mehrstimmig die halbe Kehle aus dem Hals, der etwas erkältete Mr. Havdale dürfte heute wohl die Folgen dessen spüren. Doch jedweden widrigen Umständen trotzend war auf der Bühne während des kompletten Konzerts ungebrochene Leidenschaft auszumachen.

Und das, werteste Stamm- und Neuleserschaft, genau das macht den Rock'n'Roll früher wie heute aus!!

17.12.10

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