Daily Thompson   God of Spinoza    VÖ 3.12.21 / Noisolution/Soulfood

 

Wenig um Genres kümmert sich eine Bänd aus Dortmund: Daily Thompson, ein Trio, das ich hier schon mal irgendwann ans Herz gelegt hatte und eine Empfehlung, die ich an dieser Stelle gerne wiederhole. Deren Sound dürfte möglicherweise die größte Erfrischung im Bereich des harten Gitarrenrock sein, die mir seit Spidergawd zu Ohren gekommen ist. Und dabei kommen Gitarrist und Lead-Sänger Danny, Bassistin und Sängerin Mephi und Schlagzeuger Matthias gar nicht mal aus Trondheim, sondern aus Dortmund – einer Stadt, die eher bekannt ist für schwarz-gelbe Klamottenkombinationen, Rangeleien um eine aufgeblasene Lederkugel und Konkurrenzen aus süddeutschen Gefilden...

Änywäy – es klingen sehr deutlich Stonerrock wie Grunge durch den Gesamtsound der Bänd, ebenso zeitlos wie zeitgemäß interpretiert; passagenweise drängt sich Psychrockambiente nach vorne, am stärksten aber dringt die Attitüde der guten alten Garage durch. Nur nicht in LoFi-Manier, sondern schwer und erhaben im Klangkleid. Mit God of Spinoza haben die drei aus dem Pott schlicht und einfach verdammt kreative Rockmusik am Start, zeigen sich im Sound ebenso variabel wie in der Härte des Spiels und zeigen Händchen für ausgewogenes Songwriting. Mein Highlight: "Muaratic Acid", das sich auf knapp achteinhalb Minuten ganz gemächlich in den Raum schiebt, sich ausbreitet und schließlich vom Gehör zum Mark regelrecht durchfrisst – sehr geil!!

Und das ist nicht der einzige sehr coole Song auf dem Album, Daily Thompson haben offenbar einfach nur richtig großen Spaß am Musik machen und God of Spinoza schafft es, diesen Spaß vom ersten Moment an - genauer gesagt mit dem Opener "Nimbus" - überspringen zu lassen. Mit solch trocken geerdetem Rock fühlt sich jeder Nieselregen gleich deutlich staubiger an – ungefähr so, wie die Zunge nach Genuss eines sanft torfigen Whisky...

4.06.23

Und natürlich noch zwei empfohlene Klicks: Hier und da

Anmerkung zum Review: Dieser Text ist eine nur sehr leicht veränderte Version meines Posts zur Albumveröffentlichung vom 7.11.2021 auf Heißer Scheiß. Und da sich das Album, schick grünvinylig, bereits seit Erscheinen in meiner physischen Plattenkiste befindet, dachte ich nach Besuch des Konzerts, dass es es auch hier nicht fehlen sollte ;-)

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