Black Lung Ancients (VÖ: 22.03.19 / Noisolution)
Eine meiner interessantesten musikalischen Entdeckungen der letzten Jahre sind definitv Black Lung. Bereits das selbstbetitelte Debüt der Amerikaner aus Baltimore/Maryland hat bei mir voll eingeschlagen, ebenso der Nachfolger, 'See The Enemy'. Nun steht die Veröffentlichung ihres dritten Albums vor der Tür, das den Titel Ancients trägt.
Nach Elias Schutzmann, dem Drummer der Bänd, steht der Titel sowohl für eine Hommage an die Urkräfte der Erde, wie gleichsam für die Ablehnung althergebrachter und überkommener Ideale der Menschen. Klingt nach durchaus reflektierten Menschen, die hinter diesen vorwiegend düster klingenden Riffs stehen, welche den verzweifelt klagenden, diesmal deutlich kraftvolleren und hin und wieder auch versöhnlichen Gesang auf den acht neuen Songs tragen. Der Opener, "Mother of the Sun", öffnet die Tür zum Kosmos des Albums, zeigt sogleich, wo es langgeht: Schwergewichtig wuchtige Gitarren führen durch den einen Tick unter Midtempo liegenden Groove der angenehm entschleunigten Stücke, die sich konstant im Spannungsfeld von melancholischem Psych- und doomigem Stonerrock bewegen und tief getränkt sind von einer Aura, die immer wieder einen starken Hauch von Monster Magnet trifft Black Sabbath mitwehen lässt. Und manchmal schwingt gar ein Hauch des Pop-Appeal von Todeslieder singenden schwarzen Engeln mit - samt fragiler Sehnsucht in der Kehle...
Auch an Ohrwurmpassagen mangelt es nicht; hier denke ich vor allem an den Titelträck, das zweite Stück der Platte, sowie das unglaublich geile "Vultures", welches unmittelbar vor dem finalen "Dead Man Blues" den Gipfel des Werks markiert. Derweil hat das Trio seinen erkennbar eigenen Sound auf Ancients gekonnt weiterentwickelt, wofür nicht zuletzt der vom Produzenten zusätzlich eingespielte Bass - wie bereits vor zwei Jahren für eine Split-EP geschehen - sorgt, womit der Sound mehr Tiefe erhält, so dass dieses Album einen noch stärkeren Sog entwickelt, als die beiden Vorgänger. Eine Bänd geht ihren Weg!! Großartig!! Ganz dicke Empfehlung!!
Es wird von diesem Werk übrigens eine limitierte Erstauflage auf rauchfarbenem, marmorierten Vinyl geben, inklusivce mp3-Code und mit Poster. Außerdem spielt die Bänd am 13. April in Karlsruhe in der Alten Hackerei. Ein Video ist außerdem bereits als Appetithappen zu begutachten, an selber Stelle gibt es weitere Info für Interessierte - go there
8.02.19