Ardinghello-Ensemble: Bach und Mozart, eine Seelenverwandtschaft 26.06.22 Freiburg, Melanchthonkirche

 

Während Freiburg an zig verschiedenen Orten und Plätzen einstimmte, zog ich es vor, mich in die älteste Kirche der Stadt zu verziehen und – ganz der Lokalität entsprechend – Alte Musik zu hören. Nachdem ich diese jährlich stattfindende Veranstaltung letztes Jahr entdeckt habe und damals noch in den benachbarten Saal ausgewichen werden musste, konnten die Klänge dieses Mal wieder mit Kirchenakustik goutiert werden…

Pünktlich um sieben wurde von der Veranstalterin kurz in die folgende Stunde eingeführt, ehe das Quartett loslegte. Es folgte eine sehr kurzweilige Stunde eher unaufgeregter Musik dreier Streichinstrumente und einer Querflöte mit Werken von Bach und Mozart. Wie genau sich deren Schaffen unterscheidet, kann ich natürlich nicht sagen; auch nicht, wo die Verwandtschaft liegt, die die drei Musikerinnen und der Musiker laut Programmbeschreibung herausgearbeitet haben. Sehr wohl sagen kann ich aber, dass das letzte Stück deutlich aus dem Gesamtset herausstach. Nicht zuletzt, weil alle drei Saitenstreicher den ersten Part zupfend spielten, um später zeitgleich wieder ins gewohnte Streichen der Instrumente überzugehen. Damit war dieses Mozart-Stück, mit dessen Werk ich noch weniger vertraut bin, als mit dem Johann Sebastians, für mich tatsächlich das mit Abstand dynamischste, wendigste und spannendste im Programm. Die vier schienen ohnehin sehr gut eingespielt, wechselten sich beim Eintakten der Stücke ab, hatten alle ihren jeweiligen Solo-Part und freuten sich sichtlich ob des sehr wohlgesonnenen Applauses der etwa fünfzig Anwesenden – unter welchen ich mich in der Tat recht jung fühlen konnte. Aber das nur am Rande…

Nach einer Stunde, die mir wie eine halbe vorgekommen war, verabschiedete sich das Ardinghello-Ensemble, kam für eine Fuge von Bach für weitere fünf Minuten zurück, ehe die Veranstalterin nach reichlich Applaus mit weiteren warmen Worten den Abend beschloss. Für mich war dies in jedem Fall ein entspannter Wochenendausklang und durchaus ein Kontrastprogramm zu meinen sonstigen Konzertbesuchen der letzten Wochen. Wenn auch mit dem Wehmutstropfen, dass meine beiden Mitinteressierten wegen des noch immer nervenden Krönchenvirus kurzfristig leider ausfielen…

Mit einer Setliste kann ich hier natürlich nicht brillieren. Aber laut Website des Ensembles wurden (ausgenommen der erwähnten Zugabenfuge) folgende Stücke gespielt:

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791)
Quartett G- Dur KV 370 für Flöte, Violine, Viola und Violoncello

Johann Sebastian Bach(1685-1750)
Sarabande G-Dur für Violoncello solo
(aus der Suite G-Dur BWV 1007)

Sarabande a-moll für Flöte solo
(aus der Partita a-moll BWV 1013)

Wolfgang Amadeus Mozart
Quartett A-Dur KV 298 für Flöte, Violine, Viola und Violoncello

Johann Sebastian Bach/Wolfgang Amadeus Mozart
Adagio und Fuge g-moll KV 404a
für Violine, Viola und Violoncello

Johann Sebastian Bach
Sarabande d-moll für Violine solo
(aus der Partita d-moll BWV 1004)

Sarabande G-Dur für Viola solo
(aus der Suite für Violoncello BWV 1012)

Wolfgang Amadeus Mozart
Quartett D-Dur KV 285 für Flöte, Violine, Viola und Violoncello
Allegro - Adagio - Rondeau


Und natürlich gibt’s auch hier Linxx zum Reinhören. Guckt euch am besten selbst einen aus – dort

26.06.22

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