arbre noir 23.11.17 Freiburg, Planetarium
Als ich am Donnerstag abend bereits um kurz nach neun das Planetarium verlassen hatte, wusste ich nicht so genau, ob ich eben ein Konzert gehört oder einen visuell-akustischen Meditationskurs besucht hatte. arbre noir hatten dort nach längerer Pause mal wieder aufgespielt, an der Darbietungsweise ihres Ethno Ambient, wie die Bänd ihre Musik nennt, hat sich nichts geändert. Kurz nachdem die Vorrede des Veranstalters getätigt und das Licht gedimmt war, schob es mich, den verhaltenen Klängen zu Beginn direkt folgend, ganz behutsam und gemächlich in einen Zustand wohliger Entspannung; ich befand mich alsbald wieder in der selben meditativen Stimmung wie beim letzten Mal.
Zugegeben, die tiefergelegte Kopfhaltung im Sitz, dessen Sitzfläche fest war, die Lehne sich aber nach hinten in Liegestellung neigte und hier in aller Regel den Nutzen hat, die Fake-Sternendecke zu betrachten, war zumeist hinderlich beim etwaigen Mitnicken zu den hypnotischen Rhythmen von Bass und Percussion. Zu sachtem sich treiben lassen oder für imaginäre Gleitflüge war diese Stellung jedoch ausgezeichnet geeignet. So verstrichen denn die etwa achzig Minuten wie im Flug durch Raum und Zeit, mit dem Sound der drei im Dunkel agierenden Musiker im Ohr und - bei geöffneten Augen - an der rundgewölbten Decke den Sternenhimmel im Blickfeld. Dieser war häufig mit Sternstaubnebeln gespickt, verschwand auch mal zugunsten wechselnden Motiven, etwa mit Palmengewächsen, dann wieder zeigte sich der näher kommende Mond, ein andermal einige Abbildungen von Sternzeichen. Und immer wieder gingen die Projektionen zum Himmelszelt zurück - mit oder ohne terracottafarbene Sternennebelschwaden.
In den Rhythmus von Bass und Percussion eingebettet fanden sich in schöner Abwechslung Gitarren und Melodica-Klänge, viele Didgeridoosounds, auch gesämpelte Gesänge oder untermalende Keyboardteppiche vom Band, während sich die Musiker, die alles andere als im Mittelpunkt der Performance standen, sich ihrem Tun hingaben.
Sehr schön das Ganze - meditativer und entspannender kann ein Konzert kaum sein...
4.12.17