The Wedding Present

Straßburg, Laiterie, 26. Okt. 2005

 

Es freut mich aufrichtig, über ein lecker Konzertereignis zu berichten, und zwar The Wedding Present (aus Leeds/UK, wenn ich richtig informiert bin). Sie beehrten die Straßburger Laiterie. Ein Kollege hatte mich vor Wochen schon darauf aufmerksam gemacht und gefragt, ob ich Lust hätte, mitzukommen. Bisher kannte ich die Bänd nur vom Namen, aus der Intro oder so. Und da ich bis dato noch nie in der Laiterie war, ergab sich eine gute Gelegenheit, diesen Club mal kennen zu lernen. Also sagte ich spontan zu.

Das Konzert fand im kleinen Saal statt. Wir waren recht pünktlich, so dass wir uns noch gemütlich ein Bier holen und uns noch etwas umschauen konnten, bis die Vorbänd zu spielen anfing. Beim Herumschlendern fiel mir auf, dass an mehreren Stellen im Club – z. B. am Getränkestand und an den Türen zum Konzertraum – Zettel aufgehängt waren mit den exakten Anfangs- und Schlusszeiten der beiden Bänds, die auch genauso exakt eingehalten wurden. Irgendwie gar nicht schlecht, dachte ich, das erspart einem nerviges Warten, was manchmal wirklich anstrengend sein kann, besonders wenn man mal alleine auf ein Konzert geht.

Der Raum, in dem die beiden Bänds spielen sollten, war relativ klein. Meiner Schätzung nach bot er Platz für etwa 200 bis 250 Menschen, wobei man 250 schon etwas quetschen müsste. So ungefähr 150 Leute dürften es an diesem Abend gewesen sein, genug also für gute Stimmung und trotzdem gemütlich Platz zum Stehen und meist guter Blick auf das Bühnengeschehen. So liebe ich Konzerte!!

Pünktlich um 20:30 h begann die Vorbänd Piano Magic mit ruhiger, sphärischer Musik, Gitarrenmusik mit Elektronik untermalt. Anfangs ganz gut, zumal der Sound gut war, aber nach einigen Songs hatte man das Gefühl, dass da nicht mehr allzu viel passiert und wir begannen uns etwas zu langweilen, weshalb wir dann lieber im Vorraum bei einem weiteren Becher dieses äußerst männlichen Getränks namens Bier abhingen und quatschten.

Ebenfalls sehr pünktlich betraten um 21:50 h The Wedding Present die Bühne. Ausgestattet mit einem sehr charmanten, gitarrespielenden Sänger, der immer wieder Kontakt zum Publikum herstellte, indem er ein paar Brocken Französisch zum Besten gab, den einen oder anderen Satz zu einem Song sagte oder auf Zwischenrufe reagierte, einer schicken Bassistin, die auch noch zuckersüße Backing-Vocals sang, einem souverän aufspielenden Gitarristen, der sein Spiel zu lieben schien und ohne Zweifel sein Instrument beherrschte und einem Schlagzeuger, der sein Handwerk ebenfalls bestens verstand, spielte das Quartett Indie-Gitarrenmusik vom Feinsten. Die Songs hatten durchweg schöne Melodien, mal ruhiger mal rockiger, der Sound kristallklar bis ins Detail. Die Songauswahl schien mir ein guter Querschnitt aus der wohl schon etwas länger währenden Karriere der Bänd und Nebenprojekten ihres Songwriters David Gadge zu sein.

Bei mir hatten die vier jedenfalls vom ersten Ton an gewonnen. Vielleicht waren zwei, höchstens drei schwächere Songs dabei, über die man aber getrost hinwegsehen konnte und die der durchweg guten Stimmung im Publikum in keinster Weise Abbruch taten. Nach tollen 80 Minuten war das Konzert genau nach Zeitplan zu Ende. Zugaben gab es leider keine, aber da das Set ohne Pause oder größere Verzögerungen gespielt worden war, ging auch dies völlig in Ordnung.

Nebenbei fand ich es sehr charmant, dass die Bänd lediglich das aktuelle Album als CD im Gepäck hatte, alles andere war lecker Vinyl. Darunter eine 3-LP-Box, ein oder zwei Seven-Inches und eine 220g-LP des Cinerama-Nebenprojekts – wovon es auch noch eine auf französisch gesungene Version auf blauem Vinyl gab. Mr. Gadge himself war auch recht bald nach dem Gig am Verkaufsstand anwesend, um bereitwillig und freundlich zu signieren. Insgesamt also ein rundum gelungener Abend. Monsterdank dafür (und fürs Fahren) von hier aus noch mal an Ralf!! Gerne wieder!!

Okay Leute, das wärs mal wieder für heute. Ich hoffe, Euch geht’s soweit gut und wir sehen uns dann am Vierzehnten Dezember im Drifters Club zum kräftigen Abrocken mit der most sexy Bänd Freiburgs namens m0nsterpunk und dem coolen Vierer aus Rheinfelden namens DMP!!

Bis denn, machts gut, Euer Pändy!!

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