Steakknife

28.11.08 Freiburg, Auditorium JRS

 

Eine astreine Punkrock-Party stand an einem eiskalten Endnovemberfreitagabend in der Freiburger Jazz- und Rockschule auf dem Programm. Bei meinem aus arbeitstechnischen Gründen dezent verspäteten Eintreffen waren die lokalen Helden von den Hyphonics bereits voll in Aktion, den etwa hundert Anwesenden mit klassisch geprägtem Punkrock kräftig einzuheizen. Mit ihrem Set, bestehend aus gekonnt dargebotenen alten, sowie zum Teil noch nicht ganz so gut sitzenden neuen Songs, konnten sie dem Publikum einen unterhaltsamen wie kurzweiligen Einstieg in den Abend bescheren, bevor die Mannen um Szene-Held Lee Hollis um 23 Uhr nach kurzem Soundcheck die Bühne für sich in Anspruch nahmen.


Und das im weitab von jedwedem Glamour im beschaulichen Saarland beheimatete Quintett Steakknife startete auch gleich richtig durch, dem Publikum ihre energiegeladenen, wütenden, rotzigen, in alter Spermbirds-Tradition allesamt direkt nach vorn und voll auf die Zwölf losgehenden Songs um und durch die Gehörgänge zu hauen. Zwischendurch gabs immer mal wieder die eine oder andere kurze Ansage vom eindeutig im Mittelpunkt stehenden Frontmann, der mit eigenwilligem Charme, eindringlicher Stimme, beiläufig lässiger Performance und dreckig sympathischen Grinsen das Auditorium von Beginn an voll im Griff hatte. So wurde dann auch bald der Tanzbereich vor der Bühne immer voller, es wurde gerockt, gepogt, getanzt, getobt, während die Bänd sich mit spürbarer Laune und durchweg gutem Sound durch ihr fünfundvierzigminütiges Set spielte, welches aus gut der Hälfte des aktuellen Albums und natürlich Klassikern bestand. Nach kurzer, zum tiefen Durchatmen geeigneter Pause für beide Seiten, gabs zunächst noch ein viertel Stündchen Zugaben, dann, da das Publikum einfach nicht genug kriegen konnte, gar noch zwei ungeplante und aktuell uneingeübte Stücke, die jedoch hervorragend funktionierten, bevor der nicht vorhandene Vorhang schließlich zum letzten Male fallen sollte und somit auch der Kampf des Sängers mit dem Mikroständer sein glimpfliches Ende nehmen konnte.


So waren kurz nach Mitternacht durchweg zufriedene Mienen zu sehen, nach dem Konzert einer Bänd, die es trotz spürbar noch immer reichlich vorhandener Wut im Bauch dennoch nicht an Humor und Spaß fehlen ließ, die weitab von Mainstream und Modeerscheinungen ihr Ding durchzieht und damit bei weitem nicht falsch liegt. Oder einfacher und kürzer ausgedrückt: Voll geil!!


 

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