Nada Surf

10.04.06 Jazzhaus, Freiburg

 

 
Heute früh, einem regnerischen Morgen inmitten der Iden des September, bin ich erwacht mit dem dringlichen Gefühl, dass ich endlich tun muss, was ich hätte schon lange tun sollen: nämlich endlich den Bericht über ein Konzert tippen, welches ich vor nunmehr fast einem halben Jahr besucht habe. Sicher gibt es meist viele gut genug erscheinende Gründe zu finden, etwas nicht zu tun, was man bewusstermaßen tun sollte, doch gibt es nur in den allerseltensten Fällen eine auch nur annähernd akzeptable Entschuldigung. Daher werde ich jetzt auch nicht lange danach suchen und schon gar nicht die Dummheit begehen, sie hier preiszugeben. Zumal es mir selbstredend ein deutlich höhergewichtiges Anliegen ist, mich um das zu kümmern, worum es hier im Wesentlichen geht: um Musik!! Und zwar gute Musik. In diesem speziellen Fall sogar um ausgezeichnete Musik!!


Ich hatte mir an diesem Abend als Verstärkung zwei gute Freunde und treue m0nsterpunk-Jünger eingeladen, mich in das säulige Kellergewölbe des Jazzhauses zu begleiten, einem von ihnen war selbst die Anreise aus dem nördlichen Karlsruhe nicht zu lang, sich an diesem Montag mit wunderschönem Gitarren-Pop aus den USA beglücken und verzücken zu lassen. Bevor es jedoch dazu kommen sollte, gab es noch zwei Bänds als Support, was ich meinerseits, bedenkt man den Wochentag der Veranstaltung, für etwas übertrieben hielt. Von der ersten, einem gemischt-geschlechtlichen Duo, bekamen wir grade noch die letzten beiden Songs mit, die aber Anlass zur Vermutung gaben, nicht wirklich etwas verpasst zu haben. Bisschen Gitarre, bisschen Gesang, bisschen Elektronik, na gut. Natürlich weiß ich den Namen dieses Projekts nicht mehr, ebensowenig wie den der folgenden Bänd. Wenn ich mich recht erinnere, waren das ziemlich junge Engländer, die auch genau so klangen, mehr kann ich dazu beim besten Willen nicht berichten, der Zahn der Zeit hat wohl während der vergangenen Monate sehr eifrig an meinem Vorbänd-Gedächtnis* genagt.


Doch wurde das Publikum schon sehr bald, nachdem Nada Surf die Bühne übernommen hatten, für seine Geduld belohnt. Vor einem guten Jahrzehnt hatten die drei netten Jungs, damals noch als College-Bänd schubladisiert, mit dem großartigen Song "Popular" von ihrem Debut-Album einen riesigen Szene-Hit landen können. (Wer, liebe Leser und Freunde der guten Musik, erinnert sich nicht gerne an herrlich-naive Textzeilen wie "I`m a party star, I´m popular, I`ve got my own car, I`m popular..."). Und genau damit sollten sie das Konzert an diesem Abend eröffnen. Mutig, mutig, dachte ich, meine Begleiter zeigten sich ebenfalls etwas überrascht, hätte man dies doch eher im Zugabenblock erwartet. Sollte das sympathische Trio bereits nach dreieinhalb Minuten den Großteil seines Pulvers verschossen haben?? Nein!! Weit gefehlt!! Denn was nun folgen sollte, waren gut anderthalb Stunden astreine Pop-Musik, reduziert auf Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang, der Schwerpunkt lag natürlich bei den Songs des aktuellen und des vorigen ihrer bisher vier veröffentlichten Alben, was nicht mehr als logisch war, hatten sie doch nach dem gefloppten zweiten Album dem College-Rock den Rücken gekehrt. Und das war gut so, klingen sie doch mittlerweile sowohl textlich wie auch musikalisch wesentlich reifer als damals.


Auf die Gefahr hin, hier ins völlig kritiklose Schwärmen abzudriften, komme ich doch nicht umhin zu betonen, dass ich im Jazzhaus selten einem so schönen Konzert habe beiwohnen dürfen, wie diesem. Ein potentieller Hit jagte den nächsten, mal ruhiger, mal peppiger, mal zum Träumen und mal zum sich bewegen, doch immer zum reinen Hörgenuss. Und das Ganze mit einem solch glasklaren Sound, den ich vom Jazzhaus leider alles andere als gewohnt bin. Thänx, you guys!! Lasst uns nicht zu lange warten, bis ihr den Weg ins beschauliche Freiburg wiedermal findet!!


Liebe Leser und geschätzte Fäns, ich bin froh, dass ich es nun doch noch geschafft habe, über diesen wunderbaren Musik-Abend zu berichten. Ich hoffe, ihr verzeiht, dass ihr nicht früher davon erfahren konntet, jedoch kann ich mir an dieser Stelle auch nicht verkneifen, dezent darauf hinzuweisen, dass es eine noch weitaus größere Verfehlung darstellt, an diesem Abend einfach mal wieder durch Abwesenheit aufgefallen zu sein!!
Fühlt Euch trotzdem wärmstens gegrüßt mit dem Hinweis, dass auch recht bald wieder Konzerte Eurer unangefochtenen Lieblings-Bänd stattfinden werden. Ihr werdets rechtzeitig erfahren, hier, auf dieser fabelhaften Home-Päge oder per Newsletter!!
Ciao, Euer Pändy!!

*Anmerkung des Autors:
Sehr geehrter Mr. Bänd-Lieder, ich gelobe hiermit reumütigst, mir künftig doch wenigstens die Namen irgendwelcher Support-Äcts zu verinnerlichen, wenn ich schon meistens das notwendige Interesse zur Begutachtung derselben schändlicherweise vermissen lasse.

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