Hot Gossip + Kick Joneses + The Arrrghhs!

9.05.09, Aschaffenburg, Jukuz

 

 

Nachdem die drei Freunde Johnny Mauser, Franz von Hahn und der dicke Waldemar einen schönen und an Abenteuern reichen Tag zusammen verlebt hatten, zog sich am Abend ein jeder von ihnen in sein Schlafgemach zurück und sie träumten voneinander. Zur etwa selben Zeit, als die drei schlafen gingen, machte ich meinerseits mit einem guten alten Freund, bei welchem ich auf dem Rückweg einer Reise zu Besuch weilte, einen kleinen abendlichen Ausflug. Dieser führte uns aus dem Herzen des schönen Odenwalds nach Aschaffenburg, genauer ins dortige Jugend- und Kulturzentrum, wo im Rahmen der Veranstaltungsreihe Beatbaracke ein Konzert stattfinden sollte. Denn echte Freunde machen so etwas natürlich zusammen…
Ziemlich viel los war dort, wir fragten uns schon, wie die ganzen Leute, die sich noch draußen vor den Toren herumdrückten wohl in den Konzertraum passen sollten, den ich mal auf ein Fassungsvermögen von etwa 120 Menschen schätzen würde. Offenbar also eine beliebte Veranstaltung. Nun gut, gegen 10 betraten The Arrrghs! die Bühne, zwei Mädels aus Frankfurt, die laut eigener Angabe ihren zweiten Auftritt in dieser Besetzung spielten. Das spielte sich dann ab wie folgt: die Dunkelhaarige stand abwechselnd an Keyboard und Bass und sang Bäckground in einen Telefonhörer, die blonde Lead-Sängerin saß mit ihrer E-Gitarre und bediente nebenher Bass-Drum sowie Hi-Hat – wofür hat man denn auch zwei Arme und zwei Beine?? So versprühten die beiden neben ein paar süßer Unsicherheiten jede Menge Charme in ihrem ca. 25minütigen Set, spielten kurze, knackige Stücke in garagig rockigem Klangkostüm, bei welchen lediglich der zeitweise leider etwas die Nerven strapazierende Kreischgesang negativ auffiel. Bei ruhigeren Stücken bewies die multipel beschäftigte Sängerin allerdings, dass sie nicht nur eine gute Stimme hat, sondern auch singen kann – wenn sie denn mochte. Witzig war´s allemal, zumal die Künstlerinnen selbst nicht alles allzu ernst nahmen und sich eindeutig mit viel Freude bei der Sache zeigten.
Danach waren die Kick Joneses an der Reihe, die ich auf der Tour zu ihrem aktuellen Album True Freaks Union vor ein paar Wochen schon einmal in Augenschein nehmen durfte. Leider kann ich auch diesmal nicht so richtig ins Schwärmen kommen, obwohl die Bänd erneut einen guten Groove hinlegte und den einen oder anderen hitverdächtigen Song am Start hatte, empfand ich den Auftritt insgesamt wenig abwechslungsreich, wenn auch nicht schlecht. Auch diesmal lagen die besten Momente des knapp einstündigen Sets genau da, wo vermehrt gerockt wurde, das Gros der Stücke ging leider im einheitlichen Midtempo unter. Tja, irgendwie soll es wohl einfach nicht sein, mit den Kickies und mir.
Gegen Mitternacht durfte die letzte Bänd des Abends ran, Hot Gossip aus Mailand. Das Trio spielte sein letztes Konzert einer Tour durch Deutschland und Belgien und ging gleich so richtig zur Sache. Sehr energetisch, direkt nach vorne, laut, schnell und dreckig das Motto, dazu viele zweistimmige, fast ein wenig an Beatles-Chöre erinnernde Gesänge, ließen den Mob tanzen und auf beiden Seiten der Bühne ordentlich Schweiß fließen. Basser und Gitarrero tauschten auch mal die Instrumente. Am meisten ins Auge fiel mir allerdings der Drummer, welcher den Eindruck machte, als wolle er sein spärliches Schlagzeug vielmehr kaputt hauen als spielen, dabei eine recht eigenwillige Spielart an den Tag legte, mit viel Snare und Doppelschlägen darauf. Nach einer knappen Stunde – inclusive zweier lautstark vom nunmehr wachen und sehr tanzfreudigen Publikum geforderten Zugaben – endeten die drei mit einem etwas ruhigeren Stück, welches mir persönlich insgesamt am besten gefiel, gerade weil es ein wenig aus dem restlichen Speed-Garage-Schweinerock-Rahmen fallen konnte.
Mein höchst liebenswürdiger Gastgeber bediente sich noch am Goodies-Stand, drinnen schritt die Party mit Konserven-Musik voran, ich weilte bereits draußen unter den vielen anderen Luft-mit-blauem-Dunst-Schwängerern und notierte im geistigen Notizblock:
Wie schön ist es doch, mit echten Freunden einen Konzertabend zu erleben!!

 

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