Devastations

30.10.07 Wodanhalle, Freiburg

 

 

Im nunmehr ungefähr dritten Anlauf ist es mir gelungen, die in letzter Zeit recht häufig in unseren Breiten auftretenden Australier endlich höchstselbst live zu erleben. Und zwar in einer Lokalität, die ich aus guten Gründen bisher vermieden hatte aufzusuchen, doch da es sich hierbei um eine Veranstaltung des in aller Regel für musikalische Qualität stehenden Swamp handelte, sah ich keinerlei Veranlassung zu irgendwelchem Boykott aus persönlichen Gründen.


So traf ich schön pünktlich an Ort und Stelle ein, so dass ich noch etwas Gelegenheit hatte, sowohl die mir bisher verschlossen gebliebene, durchaus schöne kleine Halle zu begutachten, als auch mit ein paar mir bekannten Anwesenden zu quatschen, bevor gegen 22 Uhr das Trio aus Down Under die Bühne betrat, ihr neues Album live zu präsentieren.
Sie begannen mit einem eher langsamen, recht atmosphärischen Stück, mit schön rollendem Bass, markantem Schlagzeugspiel, effektverfremdeter Gitarrenarbeit und vom Gitarristen so nebenher eingespielten Elektrosounds, getragen nicht zuletzt von der dunklen Stimme des singenden Bassisten. Dies sollte auch bereits den ersten von für mich insgesamt vier Höhepunkten ihres Sets markieren, der zweite folgte nicht viel später mit der Single des zweiten Albums, der einzige Song, den ich im Vorfeld schon kannte. Ein zweifellos schönes Midtempostück mit Ohrwurmcharakter.

Ansonsten plätscherte das Ganze für meinen Geschmack leider ein wenig vor sich hin. Man verstehe mich nicht falsch, nicht, dass die Musik schlecht gewesen wäre, oder der Sound mies, oder gar die Darbietung seelenlos, ich weiß selbst nicht, weshalb es mich nicht so recht am Kragen packen wollte, aber irgendwie hat das Konzert nicht so recht meinen Nerv getroffen, was wohl am ehesten daran gelegen haben könnte, dass mir diese ewigen Elektronikeinspielungen zu viel wurden, deretwegen meiner Empfindung nach das Gitarrenspiel an sich etwas vernachlässigt werden musste. Später wurde ich dann darüber informiert, dass genau dies jedoch die wesentliche Neuerung am Sound der aktuellen Platte darstellen würde. Jedenfalls bildete das letzte Stück des regulären Sets, "Rosa", ein echter Kracher, den dritten Höhepunkt. Fast wäre ich in Versuchung geraten, einzig deswegen die CD zu kaufen.


Das für meine Begriffe beste und zweifellos beeindruckendste Stück sollte dann das letzte des Abends sein, ein Instrumental, welches in eine regelrechte Jam-Session ausufern sollte, mit unermüdlich treibendem Schlagzeugspiel, völlig dieser Welt entrücktem Bassgroove -- der Mann wollte gar nicht mehr aufhören, und hätte meinetwegen gerne noch die halbe Nacht so weitermachen können -- dazu gesellte sich ein ausgesprochen psychedelisch-trashiger Gitarrensound. Diese gut und gerne zehn Minuten hatten es doch sehr in sich und sind nicht weniger als grandios zu nennen!! Ein für mich sehr versöhnliches Ende.


So möchte ich hiermit abschließend bemerken, dass das Konzert zwar insgesamt nicht uneingeschränkt meine Tasse Tee war, ich ebenso den Eindruck hatte, der Funke zwischen Musikern und etwa achtzigköpfigem Publikum sei nicht wirklich richtig übergesprungen, doch ist in jedem Falle festzuhalten, dass man an diesem Halloweenvorabend eine sicherlich gute und kreative Bänd gesehen hat, die ganz bestimmt auch bei mir eine zweite Chance verdient hat.


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