Vernissage Rolf Hambrecht  &  Konzert Eamon Mcgrath

                                                           3.05.14 Freiburg, SlowClub

Einen rundum gelungenen Abend gab es vor kurzem im Slow Club zu erleben. Der Freiburger Künstler Rolf Hambrecht rief zur Vernissage, zu welcher er außerdem den kanadischen Songwriter Eamon Mcgrath für einen Auftritt gewinnen konnte. Ich folgte dem Ruf gerne.

Nach meiner Ankunft im gemütlichen Wohnzimmer mit Bühne gab's einen Plausch mit einem alten, lange nicht gesehenen Bekannten, bevor ich mit einer Flasche in der Hand die Räumlichkeiten durchpirschte, um die Bilder zu goutieren. Nun bin ich nicht grade als großer Kunstkenner verrufen und möchte dies auch nicht ändern, verzichte hier also nur zu gerne auf pseudo-gekonnte Interpretationen oder verkrampft versuchte Beschreibungen und versuche einfach nur kurz zu erzählen, was ich so gesehen habe....  

Und da liegt der Fokus des Malers zumeist deutlich auf der Mimik seiner Protagonisten, die alleine, paarweise oder in Gruppen auftreten. Meist stellen sie den Kern innerhalb einer Szenerie dar, die sich bspw. innerhalb einer Wohnung oder draußen auf einer Straße abspielen kann. Bestechend finde ich immer wieder die in die Blicke der Figuren gelegten Stimmungsbilder, von ernsthaft irgendwie angepisst über gleichgültig oder herausfordernd bis beinahe traurig verzagt blickend, hie und da ein Lächeln, immer irgendwo gedanklich in melancholischen Versenkungen scheinend. So erzählt jedes Bild seine eigene Geschichte und es machte Spaß, die eigenen Blicke über die Mienen und Szenen auf den kunstvollen Gemälden schweifen zu lassen.

Nach einiger Zeit, ich war grade wieder in einen kleinen Plausch verstrickt, betrat Mcgrath die Bühne und spielte ein Stück, um welches ihn, wie er sagte, der Maler gebeten hatte. Das Stück sollte die Eröffnung einer gekonnt musikalisch unterlegten Dia-Show weiterer Werke von Rolf Hambrecht sein; unterbrochen nur einmal durch eine sehr gekonnte Tanz-Einlage eines jungen Mannes, dessen Bewegungen zeitweise so zuckten, dass er wohl ohne große Anstrengung einen epileptischen Anfall nachspielen könnte. Respekt!! Es frage mich jedoch bitte niemand, wie man diese Art des Tanzes nennt. Ich fühlte mich an eine Art Fortführung des in den Achtzigern mal angesagten Breakdance erinnert, nur eben viel, viel schneller und m. E. eine ganze Ecke versierter.

Nach Ende der ca. 30-40 Minuten dauernden visuellen Performance und einer kurzen Pause, betrat erneut Eamon Mcgrath die Bühne. Nun für ein (geschätzt) etwa einstündiges Set. Alleine mit seiner tiefen, kratzigen Stimme, seiner Gitarre und hin und wieder einer Harp schlug er schöne Brücken zwischen traditionell folkigen Stücken und mit einem ganzen Schuss Rock versehenen, groovigen Songs. Mit vorrückender Stunde füllte sich der Club, waren es anfangs noch ca. 30-40 Rezipienten, musste man sich später schon ein wenig durchkämpfen, wollte man an die Theke oder sonst wohin - wo waren die eigentlich alle vorher?

Egal, aufgrund fortgeschrittener Müdigkeit verließ ich ohnehin bald nach Ende des Gigs die Lokalität mit der Gewissheit, einen vielseitigen, rundum gelungenen Abend verlebt zu haben. Thänx!! 

15.05.14

 

...und wenn Ihr genauer wissen wollt, wie die Bilder aussehen - was ich nur empfehlen kann - guckt hier:

Rolf Hambrecht

...zur Musik geht's da:

Eamon Mcgrath

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