SPIDERGAWD VI (VÖ: 10.12.21 Crispin Glover / Soulfood)
Viele old-schoolige Bänds verkaufen ihre Alben zu nicht geringem Anteil auf Tour. Verhältnismaßig lange hat es daher gedauert, bis das seit 2014 nunmehr sechste Album vom SPIDERGAWD auf den Markt entlassen werden durfte. Dabei war es schon vor geraumer Zeit im Kasten. Jetzt aber ist es da:
VI. Und wie!! Trommelwirbel, ein paar Gitarrenlicks, ein gedehntes aaaaall right!! – und die neuerliche Erfrischungsparty des melodiös riffigen Heavy Rock beginnt!! Das kurze Eintakten in "Prototye Design" – übrigens auch Vorab-Single zum Album – klingt, als wollten Kapstad, Borten und deren Kollegen Snustad, Gaardlos und seit kurzem Brynjar Takle an der Co-Lead-Gitarre, aus dem Stand mit dem Kopf durch die Wand. Ein get down des Sängers läutet den Song nach zwanzig Sekunden Intro ein, dem ein entspannt fettes Gitarrenriff folgt. Diesem, für Alben dieser Bänd typischen, sehr aufrüttelnden Opener folgt auf den Fuß ein treibender "Running Man" und es fühlt sich an, wie endlich wieder nach Hause kommen.
Als drittes im Reigen schallt "At Rainbow's End" durch den Raum, bereits als Single im April des Jahres veröffentlicht und von mir bislang tatsächlich sträflich vernachlässigt – wie leider so viele 7"-Vinyl-Bäbys... Obwohl das Stück einen Refrain hat, der einem die Ohren kurz und prägnant mal wieder so richtig zurecht föhnt, sehr geil!! In diesem Stil, einmal mehr von hitverdächtigen, mit im Chorus der Songs ein klein wenig von Pop-Appeal gekitzelten Songs, geht es weiter.
Breite Basis bleibt also der gute, alte, zeitlose Gitarrenrock, der immer wieder mit tollen Melodien garniert wird. Ein weiteres wahres Melodiemonster ist "Oceanlight", bei welchem der Vorteil zweier Gitarren ganz offen zum Tragen kommt, ehe sich Riff und Rhythmus von "Narcissus Eye" wieder einmal vor Judas Priest zu verbeugen scheinen – mit voll geballter Kraft im Sound!!
Ich kenne kaum eine Bänd, die es qualitativ immer wieder so gut hinkriegt, einen klassischen, fast konventionellen Stil, so kreativ zu spielen und dabei so erfrischend, so wohltuend neu klingen zu lassen, während sie doch im Kern einfach nur traditionellen Hard & Heavyrock spielen. Als hätten sie diesen Kopf-hoch-und-grenzdebil-grinsend-Fäuste-nach-oben-Style gerade eben erst erfunden!! Dieses Gefühl zeigt sich auch auf diesem Werk, während die Musiker in Nuancen an Songs und Sound feilen und ihren Stil auf einem festen Fundament stehend immer weiter verfeinern.
Wen dieses Album nicht im besten Sinne in den Allerwertesten tritt, denen weiß ich keinen Rat...
Um es schließlich ganz kurz und etwas mehr sachlich als (durch das Gehörte) euphorisiert auszudrücken: SPIDERGAWD haben einfach zum VI-en Mal alles richtig gemacht!!
Umso mehr freue ich mich auf die limitierte goldfarbene Vinyl-Version, CD inklusive, mitsamt dem Coverartwork, das bei dieser Bänd immer extraordinaär außergewöhnlich gut gelungen ist – kurz nachdem Knecht Ruprecht da war....
7.11.21
Die beiden erwähnten, vorab veröffentlichen Songs, gibts hier bzw. da zu goutieren...
Und dort sind die Tourdaten für das kommende Frühjahr!!
P. S.: Wer keinen Plattenspieler, aber einen CD-Player besitzt, hänge sich einfach das Runde und das kunstvolle Cover an die Wand und rocke zum Silberscheibschen durch die Bude...