Monster Magnet   1.07.23 Karlsruhe, Substage

 

Nachdem der Sänger und Mastermind sich letztes Jahr eine Rückenverletzung zugezogen hatte und die Tour abgesagt werden musste, holten Monster Magnet ein Jahr später nun auch ihren Auftritt im Karlsruher Substage nach. Als Support waren Saint Agnes aus London dabei, die den Abend pünktlich um zwanzig Uhr eröffneten...

Den Stil dieses Quartetts um Frontfrau Kitty Arabella Austen aka Lola Colt würde ich irgendwo zwischen Rage Against The Machine und klassischem Punkrock ansiedeln, mit ziemlich fetter Gitarre respektive Bass und wuchtigem Drum-Sound. Und dazwischen eben, gerne im kokettierenden Duett mit dem Gitarristen, die Sängerin mit cool-rotziger Performänce. Musikalisch wars allerdings nicht so mein Ding, der beste Song war für mich eine Coverversion des Prodigy-Klassikers "Firestarter".

Die Umbaupause gestaltete sich etwas langwierig im schon jetzt ziemlich heißen Saal; offenbar gab es Probleme mit dem Klang des Chef-Mikros. Als es endlich soweit war, ertönte vom Band "The Diamond Mine" vom akutellen Album 'A Better Dystopia', auf welchem sich ausschließlich Coverversionen befinden. Gegen Ende der gut zwei Minuten Spannungsaufbau betraten - unter großem Applaus in der ausverkauften Halle - die fünf Musiker aus New Jersey die Bühne, zuletzt natürlich der nun bereits sechsundsechzigjährige Dave Wyndorf, und ließen in klassischer Rock'n'Roll-Manier erstmal die Instrumente wild durcheinander krachen, ehe sie mit dem Hawkwind-Song "Born To Go" loslegten. Dies war der Auftakt eines von Hits gespickten, schweißtreibenden Sets, das, ohne viele Worte zwischen den Songs, ziemlich ungeschönt und roh durch den Raum tobte. Der Schwerpunkt lag stark auf den Neunzigern, insbesondere den Alben 'Powertrip' und 'Dopes To Infinity'.

Leider war der Sound mäßig, die Instrumente nur wenig differenziert zu hören, die Stimme kam relativ dünn und oft zu leise rüber und ich vermisste insbesondere bei den Gitarren häufig den urtypischen Monster Magnet-Späce-Sound. Dies kam ganz besonders bei "Superjudge" und dem All-Time-Fäve "Dopes To Infinity" zum Tragen und verwässerte den Gesamtgenuss doch etwas - sehr, sehr schade!!

Zudem beschlich mich hin und wieder der Eindruck, Wyndorf zolle seinem langjährigen Livestyle ein wenig Tribut - oder er hatte einfach mit der Hitze im wirklich sehr heißen Saal zu kämpfen; obschon er sich - wie eh und je - regelmäßig über den Ventilator beugte, um das (ebenfalls nicht mehr ganz sooo prächtig) wallende Haar wehen zu lassen.

Nach dem auf zehn Minuten ausgedehnten "Space Lord" - selbstverständlich zu Beginn mit ausgiebiger Ansprache ans Publikum - endete das reguläre Set nach gut einer Stunde und die Musiker gönnten sich geschlagene fünf Minuten Pause, ehe sie mit "Mastermind" vom gleichnamigen 2010er Album zurückkamen. Der Song wirkte nach dem voran gegangenen Hitfestival fast wie eine Ballade zum Runterkommen, ehe mit "The Right Stuff", ebenfalls ein Cover vom 2004er 'Monolithic'-Album, nochmal Gas gegeben wurde, bevor der unangefochtene Meister des breitbeinigen Rock und seine Bänd sich in Lärm und vom Publikum gefeiert nach insgesamt knapp achtzig Minuten verabschiedeten.

Trotzdem dieser Auftritt sicherlich einer der schwächeren war, den ich von Monster Magnet bislang gesehen habe, der Sound nix war und mir Dave auch schon besser in Form schien, hat das von zwei Coverversionen umrahmte Konzert dennoch Spaß gemacht. Und bald wieder aus der stickigen Luft ins Freie zu kommen hatte auch was für sich...

5.07.23


Setliste:
Intro vom Band: The Diamond Mine / Born To Go / Superjudge / Crop Circle / Dopes To Infinity / Tractor / Bummer / Look to Your Orb for the Warning / Powertrip / Negasonic Teenage Warhead / Space Lord // Mastermind / The Right Stuff

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