Jonathan Bree 5.09.19 Freiburg, Slow Club
Au weia - was war das denn grade??
Ich komm eben aus'm Slow Club, wo Jonathan Bree mit seiner Bänd gastiert. Oder die Bänd mit ihm? Oder überhaupt, was halt in dem Fall so unter 'ner Bänd verstanden werden kann, wenn da vielmehr eine Art Kunstperformance abläuft...
Der Sänger aus Neuseeland, dessen aktuelles Album ich mir kürzlich hab empfehlen lassen, macht eine Mix aus Wave und Folk. Also die Song-Basis ist Songwriter-Style, der Sound zeigt dabei große Verbundenheit mit Wave, die Hauptrolle spielt zumeist der Bass. Oder Post-Wave, meinetwegen. Auf der Bühne steht er selbst, umgeben von zwei Pantomime-Tänzerinnen, während in der Ecke der Schlagzeuger spielt. Vor der Bühne steht der Basser mit seinem halb-akustischen Viersaiter. Alle fünf sind komplett maskiert und vermummt, an Mumifizierung erinnernd in Kleider verpackt. Keinerlei Minik ist zu erkennen. Außer dem Gesang kein Wort zum Publikum, keine Geste. Drums und Bass - mit zugegeben sehr geilen Basslinien durchweg - werden live gespielt, der Rest der reichhaltigen Instrumentierung erklingt vom Band. Schade, eigentlich. So sprang kaum viel mehr über, als wenn ich die Platte zu Hause höre. Außer halt, dass es im Club lauter sein darf...
Die Musik ist ganz gut, die Performance leider für meinen Geschmack - mit Verlaub - grottig. Oder um es etwas sachlicher auszudrücken: Langweilig...
Nach etwa einer Stunde lief der Nummer-Eins-Ohrwurm von Bree's aktuellem, dritten Album 'Sleepwalking', "You're so Good". Und währenddessen dachte ich: Besser wird's nimmer, jetzt kannst' die Platte auch zu Haus' auf der Terasse hör'n. Und weil sich das gemütlicher und optisch genauso interessant anlässt, außerdem die Temperaturen grad wunderbar sind, mach ich das jetzt...
5.09.18