The Unforgotten - In Memoriam Cliff Burton (1962-1986)
Eine ziemlich wichtige Bänd meiner musikalischen Sozialisation waren Metallica. Genauer gesagt die frühen Metallica. Im Herbst '86 hatte ich bereits ein Ticket für ein Konzert der Master-of-Puppets-Tour. Wochen vor dem Termin schon. Grad 16 fieberte ich dem Ereignis ziemlich heftig entgegen. Und dann die Nachricht vom Tod des Bassisten, während sich die Bänd bereits auf der Europareise befand. Irgendwo in Dänemark verunfallte deren Bus - mit einem Todesopfer: Cliff Burton! 24 Jahre wurde er alt. Und starb keinen exzessiven Rock'n'Roll-Tod. Nein. Ein ganz banaler Verkehrsunfall raffte ihn dahin.
Ich erinnere mich noch gut daran, wie meine gleichgesinnten Freunde und ich geschockt und entsetzt trauerten und darüber hinaus befürchteten: "Wenn die sentimental sind, dann hören die jetzt vielleicht auf" war die sehr besorgniserregnde These.
Sie hörten nicht auf. Ich kam wenige Monate später doch noch zu meinem ersten Konzert der Bänd, welchem noch drei weitere folgen sollten. Das letzte in 1992.
Live habe ich sie also nie mit Cliff Burton am Bass erlebt, doch nicht erst jetzt, zwanzig Jahre später, halte nicht nur ich zurückblickend fest, dass Metallica nie mehr auch nur im Ansatz an die Qualität der ersten drei Alben anknüpfen konnten. Denn hier hatte Burton - abgesehen von seinem großartig eigenwilligen Bassspiel - auch nicht unwesentliche Anteile am Songwriting. Ob dies an einer Person festzumachen ist sei dahingestellt, doch belas man sich seinerzeit oder auch in den Jahr(zehnt)en danach, so war Burton wohl nicht nur der ruhende, fröhlich gelassene Pol des Quartetts, sondern auch musikalisch versiertestes Bändmitglied. Man führe sich einfach mal den von ihm maßgeblich verfassten Song "Orion" zu Gemüte...
Für mich persönlich besteht die Metallica-Diskographie denn auch aus den ersten drei Alben mit Clifford Lee Burton.
The Unforgotten - gestorben am 27.09.1986 lebt er doch weiter in der Musik.
27.09.16