Hathors                                14.07.17 Freiburg, Slow Club

 

Antizyklisches Verhalten kann das Leben unter Umständen und in gewissem Maße entspannen. Etwa bei 30 Grad im Schatten ein Bad im praktisch menschenleeren Hallenbad genießen, während sich die Anderen in Freibädern und an Seen gegenseitig auf der Pelle hängen. Oder anstatt alljährlichen Zelt-Konzerten beizuwohnen lieber mal wieder in den kuschelig düstern Slow Club pilgern. Letzteres tat ich an einem warmen Freitag abend...


Zunächst standen Loss of Light auf der Bühne, eine vierköpfige Freiburger Bänd, die sich instrumentalem Stoner-Rock verschrieben hat. Sehr druckvoll und sehr rhythmisch, mit gelegentlich atmosphärisch dichten Passagen per angezogener Handbremse konnte das Quartett bald überzeugen und für permanenten Kopfnickreflex sorgen. Die beiden Gitarren spielten mal synchrone, mal einander ergänzende Riffs, stets getrieben von Schlagzeugmotor und nicht eben wenig Dominanz des Basses. Das Publikum ließ die vier nicht ohne Zugabe von der Bühne; mit dieser war denn auch das aktuelle Repertoire der Bänd ausgeschöpft, wie einer der beiden Gitarristen nach dem Gig kundtat...


Nachdem nicht viel später die Hathors ohne Ansage, dafür aber schön schwungvoll losgelegt hatten, wunderte ich mich zunächst über die aus zwei Musikern bestehende Besetzung. Nach dem ersten Stück klärte der Sänger darüber auf, dass der Bassist einen Hörsturz hatte und daher leider nicht dabei sein konnte. Aua - kenn ich leider!! Dafür von hier aus erstmal die besten Wünsche zur Genesung!! Und großes Kompliment an die Bänd, die den Auftritt nicht platzen ließ!!
Nun lässt sich annehmen, dass die verbleibenden Zwei Drittel des Trios ihr Set dem Fehlen der vier Saiten angepasst hatten. Da ich bis dahin von der Bänd lediglich via www einen Song gehört hatte, wäre mir beim Live-Geschehen wohl kaum aufgefallen, dass da etwa eine Unvollständigkeit in der Instrumentierung herrscht; weder Sound noch Dynamik der Stücke ließen irgendwelche Lücken vermuten. Allerdings kam etwas weniger Druck auf, als noch bei der zuvor aufspielenden Bänd vernehmbar war; da hätte ein Bass hin und wieder schon ganz gut getan...
Sei's drum - die beiden Schweizer konnten selbst in dieser reduzierten Besetzung überzeugen. Der Gitarrist und Sänger konnte sich durchweg auf die präzise gelegten Spuren des Drummers verlassen und sich dabei mit seinem Instrument hin und wieder wahren Kreisch-Wettbewerben widmen. Der grunge-behaftet klingende Noise-Rock-Sound der Hathors ließ immer wieder hörbare Einflüsse von Nirvana und den Smashing Pumpkins aufblitzen, ohne je eine eigene Note vermissen zu lassen.

So schien das kurzweilige Set aus einem Guss gehauen und lässt eigentlich nur noch die Frage offen, wie fett das mit Bass klingen kann...?! Anyway - well done, Guys!! Und nächstes Mal dann hoffentlich zu dritt!!


26.07.17

Hier könnt Ihr Euch selbst ein Ohrenbild malen...

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