Caribou Swim (VÖ: 16.04.10/City Slang)
Obwohl sich der Autor dieser Zeilen seit zarter Kindheit vorwiegend den Klängen saitenbespannter Instrumente verschrieben hat, ist es mitunter vonnöten, diesem akustischen Usus mal ein Päuschen zu gönnen und auf abweichende Weise erzeugten Tönen Einlass zu gewähren. Solcherlei tauchte mit Swim, dem aktuellen Album des Kanadiers Dan Snaith alias Caribou, recht unerwartet in meine Sphären ein.
Unterstützt von diversen Gastmusikern beschert der Elektroniker eine astreine und durchweg höchst entspannte Sommerplatte. Bereits dem Titel ist zu entnehmen, dass das Album genau dann am besten klingt, wenn man sich einfach dazu treiben lässt. Sanfte Beats werden umschlungen von weichen Basslinien und tragen den Hörer durch eine weite Landschaft aus verträumtem Kopfstimmengesang, hypnotischen Melodien und psychedelisch-technoid angehauchten Elektrosounds. Dazwischen erklingen in schöner Regelmäßigkeit zerstreuende Einsprengsel: mal als Geplucker, mal sind's Bläser, dann wiederum synthetische Geräuschflocken, die das weite Rund vollenden.
So entfaltet sich dieses Kleinod mit jedem weiteren Durchlauf mehr, lässt an bald hängen bleibenden Melodien mit Pop-Appeal erfreuen und dazwischen immer wieder Neues entdecken. Sehr schön, dies. Man möchte sagen: eine echte Ohrenweide.
20.07.10