Mother Tongue Streetlight/GhostNote - Fan-Edition
Schier Unglaubliches geschieht immer wieder. Beinahe jeden Tag. Bänds gründen sich, Bänds lösen sich auf. Bänds werden bekannt, Bänds werden vergessen. Bänds werden gehypt, Bänds werden fallen gelassen. Bänds.... Bänds!! Mother Tongue ist eine Bänd aus L.A. im sonnigen Kalifornien. Eine Bänd, die sich mehrfach gegründet und wieder aufgelöst hat. Und eine Bänd, die ich - zum Erschrecken über mich selbst - bereits fast schon vergessen hatte. Und das sogar ob des Umstands, dass ich diese Bänd vor Jahren - genauer gesagt im Oktober '04, ziemlich eindrücklich live im Freiburger Jazzhaus erleben durfte. Ein paar Jahre also, bevor ich hier angefangen hab, im Netz rumzukritzeln. Und ein Konzert, an das ich mich stets - und auch heute noch - immer gut und gerne erinnere. Hammer!! Und heute sitz ich da und schüttel den Kopf über mich selbst bis ich Schwindelanfälle krieg und frag mich dabei, wieso ich damals keine Platte gekauft hab?!?
Solch fetten, breitbeinigen Rock mit diversen Zutaten gibt es recht selten von nur einer einzigen Bänd zu hören. Und dabei ist es völlig uneinschätzbar, ob diese Musik im Jahre1992, 2003 oder 2016 entstanden ist. Völlig aus dem Zeitraster gefallen. A propos Zeitraster: Erinnert sich jemand an das Interview mit Oliver Kahn aus 2003 - also just dem Jahr, als "Ghost Note" veröffentlich wurde -, als dieser entnervt auf die Frage, was dessen seinerzeit etwas schwächelnde FC Bayern denn grade brauche, ins Mikro des Journalisten giftet: "Eier, wir brauchen Eier!! Sie wissen ja, was das bedeutet". Diese nämlich haben Mother Tongue - um jenen klassisch männlich konnotierten Jargon frank und frei mal aufzugreifen; und zwar ganz schön dicke!!
Verkopfter betrachtet und differenzierter ausgedrückt kann ich dies auch so mitteilen; Mother Tongue klingen an der richtigen Stelle cool, drücken an der richtigen Stelle das Pedal durch, um an der richtigen Stelle wieder inne zu halten; lassen ihre Beute, die Gehörgänge der akustisch Konsumierenden, ein wenig entspannen oder, frei nach Belieben, ein wenig im Netz zappeln. An genau der richtigen Ecke biegen sie dann ab in den Sumpf oder befahren mal kurz ein paar Sphären kosmischer Randbezirke; heben schwerelos ab, um nach der Landung wieder bluesig geerdet und funk-rockig verspielt zu grooven. Alles an der richtigen Stelle. So kommt mir auch der Re-Release diesen Sommer genau an der richtigen Stelle. Einziges Manko: Es gibt kein Vinyl....
Davon abgesehen: Geile Mucke, Folks!! Richtig geile Mucke!!
15.07.16
Ach so: Auf Tour sind sie übrigens auch grade - guck hier