Mel Mercier & Gerry Murray

Christuskirche Freiburg, 10.08.07

 

  

Holla, ein Konzert in der Kirche? Ja Sachen gibts!! Ich als musikalisch nunmal recht beschränkte Person schätze mich sehr glücklich, Leute zu kennen, die mich immer mal wieder von den ausgelatschten Pfaden herunter schubsen, und so fand ich mich an diesem regnerisch kühlen Augustabend in einer Kirche wieder, um mir irische Jigs und Reels von der harten Holzbank aus zu Gemüte zu führen.

Eine liebe Freundin war die Verursacherin, sie hatte in irgend einer Zeitung vom diesjährigen "Tamburi Mundi" gelesen, dem offenbar alljährlich in Freiburg stattfindenden "International Frame Drum Festival 2007", in dessen Rahmen eine Woche lang in verschiedenen Lokalitäten verschiedene Veranstaltungen angeboten werden. Dieses Jahr lag der Schwerpunkt auf iranischer und irischer Musik. Und da besagte Freundin ein nicht zu ignorierendes Faible für irische Musik in sich trägt, suchte sie sich natürlich ein solches Konzert aus.
Nun begann diese Veranstaltung leider sehr pünktlich, so dass wir zwei Zuspätkommer bis zum Ende des gerade gespielten Liedes noch ein paar Minuten vor der Türe harren mussten, bevor wir uns in der mit etwa zweihundert Personen zu drei Vierteln gefüllten Kirche ein Plätzchen suchen durften.


Dort, wo normalerweise ein Pfarrer predigt, saßen zwei Herren, einer mit Akkordeon ausgestattet, der andere mit einer so genannten Bodhran.
Eine Bodhran ist eine Trommel. Sie ist rund und hat in der gängigen Version einen etwa dreißig bis vierzig Zentimeter (im Durchmesser) umfassenden Holzrahmen, über den ein Fell gespannt ist. Man hält sie in der einen Hand, während man sie entweder mit den Fingern der anderen Hand oder Klöppeln anschlägt. Herr Mercier ist ein Meister dieser sogenannten Rahmentrommel. So erzählte er hin und wieder ein wenig zu Entstehung, Bauweise und natürlich Spieltechnik dieses Instruments im Speziellen und zur irischen Musik im Allgemeinen, nicht ohne selbst oder über seinen Partner mit Akkordeon, Mr. Murray, zur Auflockerung noch die eine oder andere Schote zum besten zu geben.


In der Hauptsache jedoch wurde Musik dargeboten, und zwar ausschließlich die für die grüne Insel so landestypischen Jigs und Reels, die, mal schneller und mal gemächlicher ihre charmanten Melodiefolgen durch den Raum schickten. Das Ganze meist in erwähnt instrumentierter Konstellation sowie immer wieder gespickt mit Gästen, so dass sich der Abend ebenso lehrreich wie unterhaltsam gestaltete, und nebst eines von Herrn Murray ohne jegliche Begleitung gesungenen Liedes nach über zweieinhalb Stunden im zwei Stücke umfassenden Höhepunkt endete, bei dem der eigentliche Altarstandort zusätzlich zu erwähnten Protagonisten mit zwei fidelen Fiedlerinnen, zwei weiteren Bodhran-Spielern und einem Gitarristen gut gefüllt war. Den noch verbleibenden Platz nutzten denn zwei spontane Tanzwillige aus dem Publikum; ein höchst erquicklicher Abschluss!!


So konnten wir schließlich den Heimweg mit der zugegebenermaßen nicht ganz neuen Gewissheit antreten, dass es sich doch immer wieder lohnt, gewohnt-bewährte Pfade zu verlassen und den Horizont ein klein wenig zu erweitern.

 

 

 

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