Anajo |
15.03.07 Jazzhaus, Freiburg |
Frisch gestärkt durch ein ebenso ausgiebiges wie leckeres Frühstück möchte ich heute, liebe Leser, von einer wie man so schön sagt "jungen, aufstrebenden Bänd" berichten, deren Konzert ich gestern abend im Jazzhaus besucht habe.
Dabei handelt es sich um ein Trio aus Augsburg, unterwegs unter dem Namen Anajo, was auch immer dies bedeuten möge. Wie erwartet hoben mein charmanter Begleiter und ich auch den Altersschnitt ein ganz klein wenig an, das Gros des ca. 150 bis 200-köpfigen Publikums dürfte so Anfang bis Mitte zwanzig gewesen sein, nicht sehr verwunderlich bei einer U-30-Bänd.
Die drei durchaus sympathischen Jungs begannen mit dem Titelsong ihres aktuellen und zweiten Longplayers "Hallo wer kennt hier eigentlich wen", schoben daraufhin sogleich ein paar ältere Stücke nach und hatten alsbald die Gunst des Publikums für sich gebucht. Zwischen den Stücken wurde sich jeweils artig bedankt, die Gitarre gestimmt, hier und da auch mal der Mischer um etwas Veränderung am Sound gebeten, ein paar warme Worte mit den Anwesenden gewechselt. In diesem alles in allem recht unspektulären Stil setzte sich das Geschehen fort, Komplimente wurden an die Stadt und deren Einwohner gemacht, der für den kranken Stammschlagzeuger eingesprungene Drummer wurde immer wieder lobend und dankend erwähnt, einfach nett halt.
So auch die Musik. Schöne Indie-Mainstream-Melodien mit teilweise anspruchsvollen, teils etwas naiv anmutenden deutschen Texten, dargeboten mit Gitarre, Gesang, Bass, Schlagzeug und Keyboard bzw. auch Einspielungen vom Band.
Durch das mit ein paar recht charmanten Hit-Anwärtern gespickte Programm, konnten einem die drei ganz gut bei Laune halten, auch wenn manche der Anwesenden recht müde waren und nach wenigen Songs ihren Platz vor der Bühne verließen, um das Geschehen bequem von einem der Tische aus zu verfolgen.
So muss ich sagen, dass insgesamt denn auch nicht allzuviel passiert ist; obwohl es kein schlechtes Konzert war, konnte es mich nicht allzu sehr mitreißen, klangen doch sämtliche Songs genau wie von CD. Einzig der Bassist gab mir Rätsel auf, denn während er das Keyboard bediente, war doch immer noch der Basslauf zu hören, wenn auch nicht so wuchtig wie zuvor. War wohl eine Art Playbäck vom Bande im Spiel, mit Verlaub gesagt.
Das Fazit meinerseits könnte also lauten wie folgt: ein nettes Konzert von einer sympathischen Bänd, mit einigen durchaus guten Songs im Repertoire, herübergebracht mit anständigem Sound und guter Laune, jedoch ohne vom Hocker zu reißen und ohne Anwärterschaft auf den Titel einer außergewöhnlichen Live-Bänd.